Eines vorweg: Wer sich die Mühe macht, die Bewertungen dieses und von anderen Kabeln zu vergleichen, wird sich eine Sache fragen: Wie kann es sein, dass bei einem neutralen Referenzkabel die Wahrnehmung von Hochtonanteil, Bühne und was weiß ich nicht alles so stark differiert und das noch bei symmetrischen Verbindungen? Die Antwort ist einfach: Weil es sich hier um suggestive Unterschiede handelt, die weder messtechnisch, noch hörtechnisch belegbar sind. Bei Kabeln sind zwei Dinge wichtig: Die richtige Kapazität und die Übergangswiderstände, während den größten Anteil am Klang die Schallwandler und das Quellmaterial ausmachen, Grundverständnis in der Elektrotechnik kann an dieser Stelle helfen.
Trotzdem oder gerade deswegen ist das Epilogue ein verdammt gutes und kompromissloses Kabel. Nicht nur günstiger als die so genannten High-End-Kabel aus dem HiFi-Fachhandel, sondern vor Allem durch die massiven Stecker sehr solide und absolut verlässlich verarbeitet. Für die Verbindung zwischen wertigen Audio-Interfaces und Aktivmonitoren wie geschaffen, vor Allem auch mit entsprechender Farbmarkierung. Warum es allerdings dünner ist als die Referenz-Mikrofonkabel, mag an der potentiellen Belastung liegen. Für die Praxis und noch dazu bei symmetrischer Verbindung ist ein störungsfreier Musikgenuss gegeben.
Bei der kurzen Länge von jeweils drei Metern müssen wir aber die Kirche im Dorf lassen. Der Hersteller verspricht messtechnisch keine Verluste bis 10 Meter Länge, hier liegen wir also bei weniger als einem Drittel dessen und können uns auf eine unverfälschte Übertragung verlassen. Allerdings bieten das auch wesentlich günstigere Kabel, wenn auch nicht garantiert, so dass sich hier im Vergleich zu beispielsweise Cordial-Kabeln keine klangliche Steigerung ausmachen lässt. Anders würde es aussehen, wenn man jede Box mit 25 Metern Kabel zu jeder Seite verbinden würde. Bei der Verarbeitung und dem Material ist der Preis dennoch fair und gerechtfertigt.