Sommer Cable Cicada SO-D14 Installationskabel

Habe ursprünglich eine 100m Rolle gekauft um ein Mikrophonsystem (ein Decca-Tree) auf 25m Höhe in einer Kathedrale aufzuhängen. Das Kabel musste leicht sein und trotzdem hervorragende Qualität aufweisen, und natürlich komplett rauscharm sein. Und das kann das Cicada SO-D14 alles. Es ist leicht zu verarbeiten. Seither habe ich diverse Kabel aus diesem Material regelmäßig im Einsatz. Absolut zuverlässig, robust, trittfest und schön leicht. 100m von diesem Kabel wiegen weniger als die Hälfte von einem herkömmlichen 2-adrigen abgeschirmten Kabel. Das ist bei mobilen Aufnahmen, wo jedes Kilogramm zählt, sehr angenehm. Auch ist es nicht so auffällig wie ein herkömmliches dickes Kabel. Das ist sehr vorteilhaft z.B. bei Beschallung/Aufnahmen von Kammermusik oder ähnlich.
Fazit: ein tolles Kabel, sehr vielseitig, sehr zu empfehlen.

Ich hatte gar nicht auf die Maße geachtet und mich sehr gewundert als dieses sehr, sehr dünne Kabel bei mir eintraf. Aber wie es der Zufall will, war gerade der extrem dünne Querschnitt für mein Vorhaben von Vorteil. Ich habe meine Bodeneffekte (in meinem Fall ein GCX, ein umgebautes Cry Baby und ein weiterer Umschalter) in ein Case eingebaut und mit Schaumstoff ausgekleidet. Das Kabel stellt die Verbindung zum Cry Baby her und ist unterhalb der Polsterung versteckt. Aufgrund des geringen Querschnitts lässt sich das Kabel komplett unsichtbar unter der Polsterung verstecken, ohne das es auffällt.

Es lässt sich gut verarbeiten und ich merke keinen Unterschied zu Kabeln mit dickem Querschnitt. Von daher volle Punktzahl! Also für Festinstallationen besonders gut geeignet.

Für meinen Kopfhörer AKG K-812 habe ich ein 8 m langes Kabel gelötet und weil in den kopfhörerseitigen LEMO-Stecker nur Kabel bis ø3,5 mm passen, das sehr dünne SO-D14 gewählt. Dann war mir klar, was "Installationskabel" bedeutet :-( Samt dem Kopfhörer frei bewegt neigt das SO-D14 zur Schlaufenbildung, zum Verwickeln und Knicken, es sollte also wirklich nur innerhalb von Geräten oder stationär verwendet werden, aber nicht an einem auf dem Sofa getragenen Kopfhörer.
Aufgrund der Beilauflitze aus dickeren Drähten allerdings ein robustes Kabel.
Verwendung als Kopfhörerkabel halte ich für eine Fehlanwendung, und ich werde weiter nach einem geeigneten dünnen Kabel suchen müssen.

Beim Eigenbau einer Tele hab ich es einfach einmal versucht:

Die dünnen Kanäle zwischen den Korpusfräsungen lassen sich nicht einfach mit der in die Ausfräsungen eingeklebten Kupferfolie auskleiden. Um jedoch auch dort eine Abschirmung zu gewährleisten, kam der winzige Rest eines an einer Patchbay verwendeten Cicadas zum Einsatz (Bedeckung der Spiralwendelschirmung = 95%).
Durchmesser (Mantel = 2,6 mm), Kerbfestigkeit und Flexibilität dieses Kabels sind genau richtig, um sowohl das Fädeln durch die langen Bohrungen zu erleichtern als auch kleinste Krümmungsradien in einem dicht bestückten Kontroll-Fach ohne Beschädigung des Kabels herstellen zu können.

Sofern vorhanden, lässt sich die Abschirmung des Hals-Single-Coils einer Tele mit diesem Kabel darüber hinaus separat kontaktieren, was schaltungstechnisch von Vorteil sein kann.

Die Kabelkapazität (zwischen den beiden Adern und zwischen den Adern und dem Schrim) kann bei der verbauten geringen Länge tatsächlich vernachlässigt werden: Selbst bei Verwendung von 500 kΩ Potis für Volume und Tone ist keinerlei Klangeinbuße gegenüber ungeschirmten Kabeln hörbar.

Auch für die Verdrahtung von E-Gitarren und E-Bässen ist das Cicada also eine empfehlenswerte saubere Lösung.

Ursprünglich brauchte ich nur ein symmetrisches Kabel für mein IEM-Rack. Ich habe die XLR Anschlüsse des X32 damit nach außen geführt. Stabilität war als nicht so wichtig, doch ich war wirklich sehr überrascht, wie unglaublich fest die Zugentlastung im Kabel ist. Erinnert mich an eine dünne Form von dem Zugdraht bei einer Fahrradhandbremse. Mit einer Schere schneidet man das nicht durch. da braucht man schon einen Seitenschneider.

Die Verarbeitung (also das anlöten) ist typisch für Sommerkabel. Da gibt es nichts dran zu mäkeln.

Die Leitfähigkeit kann ich nicht messen, aber es funktioniert alles so, also ob kein Kabel dazwischen wäre.

Für eventuelle weitere Verkabelung in dem Rack ist dies mein Kabel der ersten Wahl.
Ich kann es uneingeschränkt empfehlen.

Nachtrag:
Nach 2 Jahren Nutzung in unserem IEM Rack haben sich einige Lötstellen gelöst, außer eben bei diesem Kabel. Die anderen Kabel sind auch hochwertige Sommerkabel, aber eben Bühnentaugliches Material (Mikrofonkabel, trittsicher, etc.) . Das macht die Kabel deutlich schwerer, was zur größeren Belastung der Lötstelle führt.
Jetzt spiel ich mit dem Gedanken alle Kabel intern gegen dieses Cicada SO-D14 von Sommer auszutauschen (wenn es doch nur nicht so viel Arbeit wäre)
Ich würde jetzt noch einen Stern dazu geben, wenn ich könnte.