...mindestens sind es 2 EQs, ein Noisegate, ein Tuner und ein Limiter. Das mal vorweg. Als nächstes möchte ich auf den Stern Abzug bei Bedienung eingehen: Das Teil kann nämlich irre viel, dazu später noch ein wenig mehr, um das aber einzustellen muss man den USB-Port nutzen und einen Rechner anschließen. Hat man das getan und sich alles schick eingerichtet wird es verdammt schwer in einer Probe- oder gar Live-Situation mit dem Ein-Knopf-Interface am Gerät diese Einstellungen sinnvoll nach zu editieren wenn eben grade kein Rechner zur Verfügung steht. Hat man die perfekten Einstellungen aber einmal gefunden, sich ggf. mehrere Setups vorbereitet um alle Eventualitäten halbwegs abzudecken wird dieser Fall ja nicht mehr eintreten und ist schlicht hinfällig.
Als EQ ist das Teil der Wahnsinn. Die Anhänger der "Alles muss analog"-Szene wird man wohl kaum überzeugen können, im Blindtest werden sie ihn aber nicht entdecken! Er ist klanglich unauffällig, packt aber da zu wo er soll. Rauschen erst bei extremen Einstellungen, vor einem kräftigen Verzerrer - sonst nur eben nur "formend" dabei.
Er ist best of both worlds von grafischen und parametrischen Equalizern. Die Basis ist wie bei einem grafischem EQ, aber man kann sowohl die einzelnen Frequenzen editieren (verschieben), wie auch zu jedem Band die Güte einstellen!! Das ist schon mal absolut genial!
Das Ganze geht auch zweimal, wie eingangs erwähnt sind es zwei EQs in einem Gehäuse. Für Stereo-Betrieb z.B. Oder man macht es wie ich, ich habe mir den ersten EQ vor den Amp geschaltet, und den Zweiten dann in den Einschleifweg gehangen. So konnte ich vor der Verzerrung vom Amp die Bässe etwas reduzieren um den Fokus der Zerre mehr auf die Mitten zu konzentrieren, im Einschleifweg habe ich das Klangbild dann mit einer kleinen Bassanhebung wieder ausgeglichen. Die Bässe waren da, aber recht sauber und die Zerre fand vor allem im Oberen Klangbereich statt. Ist jetzt vielleicht nicht jedermanns Sache, aber das Beispiel zeigt was man damit alles machen kann.
Das Noisegate ist auch klasse, greift schön, man kann den zu überwachenden Trigger-Input auswählen, es hackt vor allem nichts ab sondern arbeitet eher smooth war mein Eindruck.
Den Limiter habe ich so kaum wahrgenommen und nur wenig getestet, vermute aber der lässt sich im Einschleifweg bestimmt gut einsetzen - auf jeden Fall viel er nicht negativ auf. Den Tuner habe ich auch probiert, gut abzulesen, schön genau, am Anfang nach jedem Anschlag flattert er zwar etwas mehr als ich es von meinem Korg Pitchblack gewohnt bin - aber auch nicht so dass es problematisch wäre.
Midi habe ich gar nicht getestet, wäre aber sicher spannend für die verschiedenen Klangcharakteristika verschiedener Kanäle jeweils eigene Setups zu bauen. Da ich kein Midi nutze... tjoa, wie gesagt, nicht getestet. Insgesamt ist hier sicher noch eine wesentliche Information: Alles läuft schnell und einfach. Die Software ist sehr übersichtlich, muss einfach nur runtergeladen werden, erkennt das Gerät sofort ohne jedwedes Drama und man quasi live editieren. Also Änderungen werden sofort dargestellt, Regler schieben, paar Akkorde zum Testen anspielen usw - das machts dann doch sehr angenehm.
Was noch ziemlich stark ist, man kann die Taster-Befehle in der Software neu zuordnen, z.B. Tastendruck = Tuner+Mute statt EQ on/off. Also das Teil lässt sich extrem individuell anpassen. Insgesamt kann ich den nur rundheraus empfehlen, wer einen EQ braucht sollte sich mit diesem Gerät unbedingt auseinandersetzen (es auch gar nicht so kompliziert wie es erstmal wirken mag...). Allein die Tatsache das hier grafisch und parametrisch verschmelzen macht diesen EQ eigentlich absolut zu jeder Konkurrenz überlegen, vor allem zur grafischen (Anspielung auf MXR) - denn er rauscht nicht ;-)