Ich habe den Bass für meine Tochter gekauft.
Wir üben nach einem Lehrbuch, dass ich bei Thomann extra bestellt hatte, so dass sie das auch teilweise im Alleinstudium weitermachen kann.
Und der Urschleim fängt mit 4 Saiten an.
Vorher übte sie mit meinem Sandberg 4-Saiter. Den brauchte ich aber auch mal wieder. Und ein 5-Saiter, einen Ibanez hatte ich ihr schon übereignet, wird in dem Lehrbuch erst später behandelt. Also eigener 4-Saiter.
Mmmh...
Hausmarke?
Marke?
Pech- oder Glücksbass bei Serienstreuung? Budget?
Aufmerksam auf den Squier bin ich durch den Test in einer bekannten Fachzeitschrift geworden. Das grenzte ja schon fast an Lobhudelei.
Na gut. Bei einem Preis von 179 Euro - kann man mal machen.
Und meine Tochter mag eh blau...
Also bestellt. Passende blaue Thomann-Tasche gleich mit.
Die Lieferung hatte etwas länger gedauert - die Produzierenden kamen wohl nicht mit der Nachfrage hinterher. Immer wieder: 2-3 Wochen, einige Tage, 2-3 Wochen und schließlich: "Ausverkauft!" Waaaaaas?!
Ein sehr nettes Telefonat mit Thomann stellte klar: Eine Charge kommt. Ich kriege einen. Die Produzierenden brauchen danach halt wieder.
Fünf Wochen nach der Bestellung kam er dann schließlich an.
Nochmal ganz klar gesagt: Nicht die Schuld von Thomann!
Auspacken, begutachten ... staunen!
Hübsches Ding in seinem Babyblau. Da wirkt das Ahorngriffbrett richtig hell.
Der muss wohl noch in paar Jahre in die Sonne, dass er optisch etwas mehr Charakter bekommt.
Der auffälligste Unterschied zum „Fotomodell“ auf der Thomann-Seite aus indonesischer Produktion ist der fehlende Skunk Stripe. Hier wurde der Truss Rod von oben in den Hals geführt und mit dem aufgeleimten Ahorn-Griffbrett verschlossen. Es fehlt einigen vielleicht optisch hinten ein wenig Old-School-Fender-Charakter. Mir jedenfalls nicht…
Einmal kurz durchgestimmt und unverstärkt angespielt. Echt toll! Der ist so voreingestellt gewesen, dass ich den gleich aus dem Paket auf die Bühne nehmen könnte. Schöne Obertöne. Schöne Bespielbarkeit. Kein Saitenschnarren. Keine blutigen Handflächen durch hervorstehende Bundstäbchen. Nichts auszusetzen.
Fast nichts...
Dann ran damit an der Amp. Wir haben zu Hause einen 60-W-EBS-Käseecken-Combo. Für die Nachbarn reichts... ;-)
Höhenblende offen erinnert er sofort an Fender. Preci-typisch.
Höhenblende zu erinnert er sofort an Fender. Preci-typisch. Nur eben mit Höhenblende zu. Auch toll!
Gut, die Haptik beim Drehen der Potiknöpfe unterscheidet sich deutlich von meinem Sandberg. Der Preis allerdings auch! Das ist alles im grünen Bereich. Und der Regelweg der Höhenblende ist gleichmäßiger.
In wie weit er noch mit einer Modifikation im Bereich Pickup und Elektronik gewinnen könnte, kann ich mangels anderem Preci jetzt nicht sagen.
Er brummt nicht, macht sonst auch keine Geräusche, die er nicht soll. Stellen wir also das Basteln mal hinten an. Soll doch erst mal spielen lernen, das Kind. Und wenn sie unbedingt Metal machen will, hat sie ja noch einen 5-Saiter-Ibanez...
Die Halskrümmung und Saitenlage habe ich trotzdem noch ein wenig nachjustiert. Auch da gibt es seitens Bridge- und Truss-Rod-Schrauben nix zu meckern.
Nun zum "Fast": Auf Höhe des zweiten und dritten Bundes auf der G-Saiten-Seite ist der Hals doch etwas aufgeraut. Beim normalen Spiel stört das auch nicht, da sich die Handfläche in der Regel über dieser Stelle wölbt und sie nicht berührt. Auf der anderen Seite, auf der der Daumen ruht, wäre das schon unangenehmer.
Das habe ich erst bemerkt, als ich mal mit der Hand über den Hals strich. Fühlt sich nicht schlimm an. Einfach nur ... "falsch".
Ich bin auch noch nicht schlüssig, ob ich das mit gaaaaanz feinem Schleifpapier nachzubessern versuche oder einfach so lasse, wenn es Töchterchen nicht stört.
Deshalb der Stern Abzug in der Verarbeitung. Er bleibt trotzdem! (alleine wegen der Lieferzeiten) :-D
In dem Preissegment ist das mein Preis-Leistungs-Sieger - zumindest von den ganzen Exemplaren, die ich schon in den Händen hielt.
Wer sich für den Preis weniger Bass bestellt, ist selbst schuld...