Die Zweipunkt-Traverse F32200 von Global Truss kam bei mir in einem Set mit Kurbelstativen und entsprechendem Adapter. Die Traverse an sich ist gut verarbeitet, die Schweißnähte allesamt sehr sauber. Mit einem Hauptrohrdurchmesser von ca. 50mm ist diese Traverse recht massiv und entsprechend stabil. Das System zum Verbinden mehrerer Traversen ist pfiffig, ebenfalls sehr stabil und funktional. Es empfiehlt sich jedoch, einen Schonhammer (also entweder einen Gummi- oder einen Kunststoffhammer) anzuschaffen und diesen generell der Traverse beizulegen. Dies macht das vorsichtige Ein- und Austreiben der Sicherungskeile der Verbindungsstücke etwas einfacher.
Wie für Zweipunkttraversen üblich, werden auftretende Kräfte oder Momente nur in zwei Dimensionen hinreichend aufgenommen, D.h. diese Traverse ist primär für statische Belastungen geeignet, also zum Aufhängen von Bannern, Hintergrundstoffen oder unbewegter Scheinwerfer. Ich habe i.d.R. fünf Stairville xBrick 16x3 RGB Fluter dran hängen und hinsichtlich möglicher Belastung ist noch reichlich Luft nach oben. Bewegte Scheinwerfer mit sehr geringen bewegten Massen (z.B. Scanner bei denen lediglich ein kleiner, leichter Spiegel bewegt wird), sollten auch noch relativ problemlos montierbar sein. Absehen würde ich hingegen von richtigen Moving-Heads, bei denen größere Massen in Bewegung sind. Die dabei auftretenden Momente würden die Konstruktion wahrscheinlich ordentlich in Schwingung versetzen.
Ich habe mich für ein Zweipunktsystem entschieden, da ich dieses primär für die Gestaltung des Bühnenhintergrundes (wie oben erwähnt - Banner, Hintergrundstoff, statisches Backlight) verwende. Für solche Anwendungen kann ich dieses uneingeschränkt empfehlen. Weiterer Vorteil ist der geringe Platzbedarf bei der Lagerung und beim Transport - verglichen mit Drei- oder Vierpunkttraversen. Wer jedoch eine Traverse für anspruchsvollere Anwendungen (höhere Lasten, dynamische Belastung durch bewegte Elemente) sucht, der sollte leiber zu Drei- oder Vierpunkttraversen greifen.
Achso - es sollte sich eigentlich von selbst verstehen, trotzdem sicherheitshalber: die Zweipunkttraverse kann die senkrechten Kräfte nur stehend, also mit den Hauptrohren übereinander, optimal aufnehmen. Flach liegend macht sie keine großen Belastungen mit. Das geht vielleicht noch mit einem einzelnen 2m-Teilstück, aber sobald man mehrere Teilstücke verbindet, sollte man generell von liegender Montage absehen.