Was suchte ich? Ein Drumkit für zu Haus, nur zum rumprobieren und üben. Dem zufolge... preisgünstig sollte es sein. Zum Kauf führten letztendlich also der Preis und die Soundbeispiele.
Vorab positiv anführen möchte ich:
Das wirklich alles zu einem unglaublich günstigen Preis dabei ist, was man zum sofort los trommeln benötigt. Ride und HiHat sind am Preise gemessen richtig nett! So auch Snare-, Bassdrum und Floortom. Diese können selbst mit den mitgelieferten Fellen zu einem guten Sound gebracht werden. Mit einigem Fingerspitzengefühl und besseren Fellen können die Kessel noch aufgewertet werden.
Lieferung:
Beim Auspacken musste ich feststellen, dass eines der Snarefelle schon eine tiefere Eindellung am Rand hatte, welche offensichtlich beim Transport zustande gekommen war (es lag einiges wie a bissel durcheinander im Karton...). Die Bassdrumspannringe entpuppten sich als eher eiförmig denn rund... Beide Problemchen haben sich aber als hinnehmbar erwiesen. Sonst war alles gut, es fehlte nichts.
Der Aufbau:
verlief schnell und war nach dem nervigen zurecht Biegen der Bassdrumspannringe (man denkt nur: hoffentlich bricht nichts!) einfach zu bewerkstelligen. Eine Anleitung liegt für evtl. Unklarheiten bei und ist sehr gut gemacht.
Es folgte:
Das Stimmen...
Bei der Snare war es soweit streßfrei, einzig die Gewinde des Schlagfells empfinde ich als schwergängig. Ein Dämpfungsring lag bei. Der Snareteppich besitzt keinen Hebel, sondern nur eine Spannschraube. (Oder ich raffs einfach nicht wie das System funktionieren soll). Bei meiner Snare ist der Spannreifen leider nach dem Stimmen so tief am Kessel, dass rimshots kaum möglich sind. Bei der Standtom und Bassdrum verlief alles problemlos.
Alle Drei entwickelten, ggf. nach einer Bedämpfung, trotz der günstigen Felle angenehme Sounds.
Bei den Hängetoms war das Stimmen allerdings nervenaufreibend bis unmöglich. Zum einen durch die Felle, zum anderen aber durch die Kesselqualität.
Schon vor dem Zusammenbau versuchte ich die Kessel leicht zu entgraten. Aber hier war mehr von nöten. Also ausbessern und schleifen satt.
Nach einer 2 Tage Prozedur, setzte ich Hydraulic- bzw. G2 Felle drauf... dann funktionierte es. (im gegebenem Rahmen)
Dabei sei noch erwähnt, dass ich die Folien einiger Kessel (Snare, 10" TT, 12"TT) letztendlich entfernt habe, weil sich diese sehr unansehnlich mehr und mehr ablösten. Der Klang wurde dadurch m.E. einwenig offener und weicher.
Letztendlich habe ich nun ein Schlagzeug, auf dem tägliches üben möglich ist. Einen homogenen Sound im Set zu erreichen ist aber schwer gewesen.
Hardware:
Einer der größten Schwachpunkte des Sets. Es ist alles doch sehr wackelig.
Da ich dieses Drumkit aber nicht andauernd auf und abbauen muss, ist es gerade so zu ertragen. Der Snareständer & der Hocker (welcher das wackeligste Teil von allen ist) sind m.E. allerdings maximal für eine Körpergröße von vllt. 1,70m geeignet!
Die Fussmaschinen sind natürlich auch sehr günstig, aber tun ihren Dienst.
Bei der BassdrumFuMa habe ich die Federn getauscht. Das ist aber geschmackssache.
Viele der Schrauben und Muttern lockern sich an der Hardware leider andauernd,und müssen nachgezogen werden.
Fazit:
Man bekommt was man bezahlt.
Für Anfänger ist das Set m.E. nicht geeignet, da durch die Macken der Spielspaß zu schnell getrübt wird.
Das Set kann nur mit Aufwand angenehm spielbar gemacht werden und ist wohl eher als günstiges Zweitset, für Bastler, für den Proberaum, o.ä. geeignet.
Würde ich dieses nun wieder kaufen? Empfehlen?
Nun, mit den gleichen oben genannten Ausgangspunkten: Ja.
Ein vollwertiges Schlagzeug ist es natürlich nicht.