Ich besaß vorher das UR22C und war damit schon sehr zufrieden. Nun musste ich ein größeres Interface beschaffen, da meine Sammlung an Analog-Synths innerhalb des letzten Jahres enorm zugenommen hat und ich mehrere Geräte mit einmal betreiben/aufzeichnen möchte. Hier hatte das 22er nur 2 Anschlüsse, was gerade Mal den Betrieb von 2 Mono Geräten oder einem Stereo-Gerät erlaubte.
Nach langem hin und her habe ich mich nun für das UR816C entschieden, da ich nicht mehr auf die 32-Bit verzichten möchte. Wenn es um die Anschlussmöglichkeiten geht, hätte ich lieber "mehr" gehabt. Zu diesem Preis aber etwas zu finden, ist so gut wie unmöglich, wenn es um die Bit-Tiefe geht. Das 816c selbst hat 8 Eingänge und 8 Ausgänge, dies lässt sich via ADAT auf max. 16-Kanäle erweitern, wobei dies aber nur möglich ist, wenn der angeschlossenene Wandler und das Interface mit 24-Bit und 48KHz operieren. Warum das so ist, kann ich nicht nachvollziehen. Bei 96KHz sind immerhin 4 Kanäle über ADAT nutzbar, wobei dann jedoch je 2 Kanäle am Wandler zusammengefasst werden.
Weiterhin stört mich etwas, dass man die Phantomspeisung nicht separat für jeden Kanal einzeln ein-/ausschalten kann. Hier kann man nur Kanal 1-4 und 4-8 getrennt schalten. Ich meine, das Ding kostet 700+, da könnte man schon etwas mehr erwarten.
Nun gut, ich will mich mal nicht weiter beschweren. Ich löse das mit meinem Mikrofon über einen externen Mikroverstärker, damit ich alle Kanäle mit meinen Synths bestücken kann.
Verarbeitungsqualität ist etwas zwispaltig. Einerseits ist das Gehäuse super verarbeitet, die Taster und Potis lassen sich gut bedienen. Andererseits sind die Anschlüsse teilweise schief eingelötet. Auch hier muss ich deutlichst sagen, dass selbst die Konkurrenz mit dem Buchstaben "B" im Namen, das bei günstigeren Verkaufspreisen weitaus besser hinbekommt.
Jetzt habe ich soweit alles Negative aufgezählt. Kommen wir zu den positiven Eigenschaften:
Ein deutlicher Unterschied gegenüber dem 22C ist hier die Kopfhörerverstärkung. Meine 250Ohm Kopfhörer sind laut genug. Beim kleineren Bruder war das ein Problem, da der KH-Verstarker nicht ausreichend befeuert wurde.
Tonqualität ist gewohnt gut. Die DSP Effekte lassen sich in FLStudio ausschließlich extern über die FX Basic Suite bedienen. Die mitgelieferten VST3 Plugins sind scheinbar ausschließlich für Cubase programmiert worden. Wenn man diese in FLStudio einbinden möchte, meckert das Programm, obwohl FL sonst keinerlei Problee mit VST3 Plugins hat. Ein Schelm wer hier denkt, dass Steinberg hiermit den Verkauf ihrer eigenen Software fördern möchte. Gut, dann eben den Umweg, über die externe FX Suite. Funktioniert und gut ist.
Insgesamt ist das Interface ausreichend. Für meine Zwecke reicht es. Wer mehr wie max. 16 Kanäle In/Out möchte, sollte sich etwas anderes suchen. Wem das reicht und unbedingt 32-Bit mit 192KHz will, kann ruhig zugreifen. Wem 24-Bit bei 192KHz reicht, findet bessere Alternativen zu günstigeren Preisen.