Wer ein vielseitiges Modulationspedal sucht, nur einen Effekt gleichzeitig nutzt, viele Speicherplätze braucht, kein Sound-Fetischist ist und preislich unempfindlich, der liegt hier richtig.
Wenn ein Hersteller aber um die 500 Euro aufruft, muss er sich an der Kokurrenz in dieser Preisklasse messen lassen.
NEGATIV
- Für ein digitales Pedal klingt es (trotz der gut 10 Jahre alten Digitaltechnik) sehr gut, aber das ist ein zweischneidiges Kompliment, ähnlich wie "für dein Alter siehst du gut aus". Richtig gute analoge Pedale klingen eben nochmal etwas organischer, "besser".
- Es kann immer nur ein Effekt gleichzeitig benutzt werden, also kein tremolierter Phaser, kein tremoliertes Wah etc.
- Wie bei digitalen Pedalen üblich ist kein Batteriebetrieb möglich.
- Insgesamt sind die Strymon-Pedale nicht ganz zu Ende gedacht: Wer einen kompletten Signalweg mit Strymon realisieren möchte, z. B. Amp-Simulation (Iridium, hat auch Raum-Simulation), Modulation (Mobius oder Einzelpedale) und Delay, muss mindestens 3x analog-digital wandeln und 3x digital-analog wandeln. Wenn man das Signal aufnehmen will, kommt noch eine analog-digital-Wandlung dazu, da die Strymon-Pedale kein USB-Audio-Interface besitzen. (Dem Iridium als letztem Pedal der Signalkette fehlen zudem symmetrische Ausgänge, sodass zusätzlich noch eine DI-Box notwendig ist.)
Das löst die Konkurrenz (Line6, Kemper etc.) deutlich besser.
POSITIV
- Für ein digitales Pedal klingt es sehr gut - siehe oben. Vielleicht der bestklingende digitale Modulations-Simulator.
- Die Bedienung ist relativ intuitiv und schnell zu erlernen, die Features sind top (Speicherplätze, MIDI, geräuschlose Fußtaster ...).
Mich hat das Strymon Mobius zu diesem Preis nicht überzeugt, daher geht es zurück. Für 200 Euro wäre es der Knaller. 300 Euro (wie der Wampler Terraform, wobei mir das Mobius etwas besser gefällt) wären angemessen und dafür hätte ich es noch behalten.