Aufgrund der Anschaffung mehrerer Strymon-Effekte war ich gezwungen, eine leistungsfähigere Spannungsversorgung für mein Effektboard zu suchen. Das VoodooLab hatte dafür einfach nicht die nötigen Reserven. Ein zusätzliches Gerät unter dem Board war nicht ideal, da es eine weitere Kaltgeräteverkabelung nötig machte und zudem einiges an Gewichtszunahme erwarten ließ. Nach einiger Suche entschied ich mich für das Strymon Ojai. Der Vorteil war dessen Größe und die einfache Möglichkeit, das Setup um ein weiteres Gerät zu vergrößern, ohne ein zusätzliches Netzkabel zu brauchen.
Mein Board läuft derzeit mit einem BigSky, Mobius und Timeline, die je einen Ausgang des Ojais nutzen. Der vierte Ausgang speist einen selbst entwickelten Midi-Switcher und ein midifähiges, digitales EQ-Pedal von Source Audio. Der fünfte Ausgang liefert die Spannung für 5 weitere analoge Effekte, die per Daisy-Chain verdrahtet sind. All das schafft das Ojai-Gerät ohne Probleme.
Die erste Überraschung war das geringe Gewicht und die kleine Baugröße. Das Gerät besteht allerdings aus zwei Teilen, was mir anfangs nicht so zusagte. Das 24V Schaltnetzteil, dass an das Stromnetz angeschlossen wird, lässt sich durch seine flache Bauform sicher unter jedem Board anbringen. Hier nutze ich Velcro, habe das Netzteil aber sicherheitshalber noch mit einem Kabelbinder gesichert. Die eigentliche Ojai-Box mit der Isolationselektronik wiegt fast nichts. Sie ist zudem so klein, dass ich dem Velcro hier absolut zutraue, sie auch ohne zusätzliche Sicherung zu halten ... wirklich beeindruckend. Bei angeschlossener Last zeigen Leuchtdioden, dass der jeweilige Ausgang aktiv ist. Das ist ein nettes Feature. Ob es (unter dem Board) wirklich sinnvoll ist - darüber kann man streiten. Inzwischen ist die Trennung in Schaltnetzteil und eigentliches Ojai eher sinnvoll, weil man so ohne Aufwand erweitern kann.
Die zweite Überraschung war die Geräuscharmut der Effekte. Das VoodooLab ist ja bekannterweise ein Quasi-Standard. Das Ojai steht dem jedoch in nichts nach. Selbst die zusammen gespeisten analogen Effekte lassen hier keine Einbußen erkennen. Die möglichen 500mA des einen Ausgangs bieten bei meinem Setup also ausreichend Resevern, um jegliche Störgeräusche zu unterbinden. Ich hatte eigentlich vor, irgendwann ein zweites Gerät anzuschaffen und auch die analogen Effekte einzeln zu speisen. Das kann ich mir jetzt wohl schenken.
FAZIT:
Die Entscheidung für das Ojai war genau richtig. Es kann auch für ein größeres Board genügend Power bieten. Die Verarbeitungsqualität ist Strymon-typisch sehr gut. Die mitgelieferten Powerkabel sind keine zu dünnen Strippen, die bei der ersten Belastung Kabelbrüche bekommen. Ich würde das Gerät ohne Einschränkung weiterempfehlen und auch jederzeit wieder kaufen.