Mit anhaltender Begeisterung spiele ich die drei großen Kisten von Strymon (Mobius, Timeline, BigSky), denn sie sind schlicht konkurrenzlos. Nun wagt sich Strymon auf das dünne Eis des Verzerrermarktes und tritt gegen über 500 Konkurrenten auf der Thomann- Seite an - da sieht die Welt schon anders aus.
Ausstattung: 3-Band Klangregelung, Gain in zwei Stufen und schaltbarer Mittenboost, verborgen auch eine NoiseGate. 1 Speicherplatz, dreistufiger Hochtonschalter. Alles gut verarbeitet; das bullige Gehäuse im klassischen Stil kaschiert das digitale Innenleben und geht als Geschmackssache durch. Boost- Funktion mit Zusatzschalter. Zusatzfunktionen umständlich durch Schalterkombinationen zu erreichen.
Sound: Extrem "saubere" Verzerrung, wirklich "seidig", sehr schön, durch die gute Regelbarkeit an wohl jede Instrument- Verstärkerkombination und jeden Stil anpassbar. Von dünn und durchsichtig bis fett, von entschlossenem Kratzen bis Weltuntergang ist alles drin.
Beurteilung: Kann alles, der Sound ist in jeder Kategorie nicht anders als mit "sehr gut" zu bezeichnen. Wer jedoch für seinen Sound und Stil das Besondere sucht, wird dieses eher in spezialisierten Tretern finden, die dann genau diese Nische füllen. Im Direktvergleich mit meinen Lieblingszerrern scheinen diese mehr eigenen Charakter, Wiedererkennbarkeit zu besitzen.
Beispiele für stilsichere Alternativen, wen es denn interessiert: Suhr Riot ("britisches" Braten), MesaBoogie Flux Drive ("amerikanischer" Biss), Suhr Shiba Drive (weicher Overdrive), Xotic BB Preamp ("vintage"), MadProfessor LittleGreenWonder (edle Töne), DigiTech BadMonkey (für den kleinen Geldbeutel). Direkter Konkurrent unter den Alleskönnern: Xotic BBPlus.
Ausblick: Freudiges Abwarten, bis Strymon ein programmierbares Verzerrer- Großgerät herausbringt, das wäre dann wieder konkurrenzlos.