WOW! Mein erster Gedanke als ich dieses Prachtstück das erste mal online gesehen habe. Gerösteter Hals und Korpus? Super light aged look? Shell Pink? Was wird man von mir denken, wenn ich damit ankomme? Bin ich zum Snop mutiert? Tausend Fragen, und nur eine Antwort. Das Ding bestellt, Thomann wies voraussehend auf die Lieferzeit von 5-6 Wochen hin, gedauert hat es nicht so lange. I'm blown away!
Eins vorab, bei meinen bisherigen Fender-Gitarren war der übliche Standard Volume- und Tone-Poti aufreißen und ab die Mietz. So einfach ist das hier aber nicht, was mich anfänglich äußerst stutzig machte. Vor allem bei verzerrten Sounds sind die Einstellungen an den beiden Reglern wohlgefühlt zu machen. Hat man das verinnerlicht, wird Gitarrespielen, einmal mehr, weniger zur Herausforderung, als tatsächlich zur Kunst.
Was soll ich bei dem Preis über die Verarbeitung sprechen, es ist kein Fehltritt zu erlauben und zu erwarten. Also war ich weder verwundert noch überrascht, dass alles bestens aussah und sich auch extrem wertig anfühlt. Allein die Poti sind für meinen Geschmack etwas zu leicht justierbar. Sodass man beim Bespielen auch schon mal aus Versehen was am Sound ändern kann.
Der wahre Knackpunkt ist für mich der Hals. BAM! Die seidenmatte Oberfläche am Rücken sorgt für ein angenehmes und schnelles Spiel. Klebriger Daumen? Die Frage ist, welcher Daumen! Auch das Griffbrett ist erste Sahne, welches leicht abgerundete Übergänge zum Rücken hat. Die originalen 10-46 Saiten sind gut gewählt und auch qualitativ deutlich angenehmer als zum Beispiel von Fender. Aber zur Erinnerung, der Preis! Keine Kompromisse. Die Saiten klingen extrem ausgeglichen, der Sound ist in Gänze sehr luxury und quietscht nicht. Ich würde schon sagen, das man es hier mit einem Allrounder zu tun hat. Metalriffs? Klingt komisch? Nicht auf dieser Gitarre. Ein bisschen anders, und einzigartig. Aber möglich! Ansonsten Von Clean über Blues und Rock äußerst artikuliert und dynamisch. Wobei ich bei allen Sounds zur Beschreibung niemals das Wort "übertrieben" benutzen würde.
Die Tonabnehmer gewähren einem die übliche Variation. Der Humbucker ist für meinen Geschmack etwas zu sanft, es ist ein modifizierter Suhr SSV. Soweit man sich dazu überreden lässt dieses Gesamtkunstwerk in seiner Beschaffenheit zu ändern, gäbe es noch härtere Vertreter der Reihe. Nach Rücksprache mit dem Customer Service von Suhr wären bei Interesse an höherem Output der SSH und SSH+ interessant. Wobei ersterer sich etwas mehr auf die Höhen, letzterer mehr auf Bass und Mitte konzentriert. Beide gibt es im gleichen Design und Größe, sodass ein Austausch sich äußerlich nicht bemerkbar macht. Aber bisher bin ich eher dafür, das Gesamtwerk so zu belassen. Der verbaute Custom-Humbucker von Asato war erwartungsgemäß kein extremer Ausbruch und bringt eine Extraladung Output, die sich aber gut an die anderen Tobanehmern anschmiegt.
Stolzer Preis! Aber auch stolzer Gitarrenbesitzer! Es verlockt mich jedesmal, danach zu greifen. Beim öffnen strömt ein sanfter und äußerst angenehmer Duft aus dem Koffer. Ein absolutes Gefühl von Wertigkeit beflügelt, die eigenen Riffs als doppelt so gut zu fühlen, das farbliche Design unverhohlen zu tragen und zu verteidigen.
Diese Signature ist eine Ode an den Namensgeber. Der unstreitig und verdient seine Aufmerksamkeit bekommt. Ich finde die Wahl perfekt, auch wenn das Instrument für sich auch ohne den Marketing-Strike eine Berechtigung zur Existenz hat.
PS: Vielleicht merkt man mir an, dass ich es, auch wenn ich wollte, mit dem Lob nicht übertreiben kann. Der Preis... was soll ich sagen? Gern bezahlt! Aber ausprobieren und wissen, muss das jeder für sich. Daher enthalte ich mich einer Kaufempfehlung, weise aber darauf hin, dass es sich um eine limitierte Auflage handelt.
Sterne muss ich vollständig vergeben, Thomann, Suhr, Asato, beschte Kombi! Alles andere wäre dreist gelogen.