Ich habe den Kopfhörer seit Ende 2011 und habe ihn bisher im Proberaumstudio an einem Behringer Kopfhörerverstärker sowie an meinem MP3Player (Cowon D2+) in Aktion erlebt.
Der Sound am Kopfhörerverstärker ist für Hobbymusiker wie mich völlig ausreichend gut, der HD-662 B klingt transparent bis beißend (je nachdem, wie laut man ihn aussteuert) in den Höhen und satt und präzise in den Bässen. Er hat zudem eine gute Außenschalldämmung, so dass unser Drummer, der lautstärkemäßig kein Kind von Traurigkeit ist, ihn als gut geeignet fürs Einspielen von Drumtracks bezeichnet. Ich habe den Kopfhörer zum Teil über mehrere Stunden am Stück aufgehabt und finde ihn sehr viel bequemer als ein preislich vergleichbares geschlossenes Modell von Behringer.
Am MP3-Player klingt er naturgemäß aufgrund des schwachen eingebauten Verstärkers nicht ganz so druckvoll, aber er ist bei weitem transparenter als der PortaPro von Koss* (zugegeben ein nicht ganz stimmiger Vergleich, aber für mich die einzige Möglichkeit), drückt allerdings in den Bässen nicht so. Hört man Musik in der U-Bahn, ist die gute Schallisolierung des Kopfhörers ein klares Plus. Im (zugegeben völlig zweckentfremdendenden) Selbstversuch beim Joggen ist er mir als etwas zu schwer aufgefallen, allerdings kann man sich im Winter durch den Kopfhörer die Mütze sparen, weil er die Ohren sehr gut vor Kälte schützt. Bei Temperaturen um die 15 Grad war er mir allerdings etwas zu warm, so dass ich im Sommer definitiv wieder den PortaPro benutzen werde.
Die Verarbeitung ist top, der 6,3mm-Adapter lässt sich aufschrauben, so dass man immer ein verlässliches Signal ohne Aussetzer durch den Adapter erhält, zudem wirkt das Kabel sowie der Kopfhörer im allgemeinen auf mich sehr robust.
Alles in allem ist der Kopfhörer seinen Preis vollkommen wert, und ohne wirklich jemals einen teuren Kopfhörer von etablierten Marken wie AKG besessen zu haben oder mich als audiophil zu bezeichnen, würde ich behaupten, dass er vom Preis-Leistungsverhältnis wesentlich besser als die Einsteigerklasse von AKG dasteht.
(*In einigen komplexer arrangierten Songs (hier vor allem das letzte Built to Spill-Album "There is no enemy") entdeckte ich mit dem HD-662 B noch neue, mit dem PortaPro nicht herausgehörte Instrumentenspuren!)