Lange Zeit habe ich beim Proben Ohrstöpsel (Alpine Music Safe Pro) eingesetzt. Letztendlich war für mich der Klang immer unbefriedigend, da durch die nicht gleichmäßige Absenkung von Höhen, Mitten und Bässen die Bässe doch stark in den Vordergrund gelangten und der Bass mir zu laut war.
Außerdem fand ich die Fremdkörper im Ohr dann doch recht schnell sehr störend.
Also machte ich mich auf der Suche nach einer Alternative. Dazu habe ich erst Infos gesammelt und dann selbst einige Kopfhörer getestet.
Wichtig für mich war vor allem eine deutliche Reduzierung des Lärmpegels beim Schlagzeug spielen, allein als auch beim Proben mit der Band. Außerdem wollte ich alle Instrumente wieder in gleicher Lautstärke hören können.
Ausprobiert wurden: der Superlux HD-665, der Superlux HD-669, der Superlux HD-662F, der Beyerdynamic DT 770-M, der Beyerdynamic DT 770-Pro sowie den Sennheiser HD-280 Pro New Facelift. Zunächst habe ich mir den Klang an meiner Anlage angehört, und hier lagen die beiden Beyerdynamic und der Sennheiser vorn, gefolgt vom Superlux 669 mit etwas Abstand. Den schlechtesten Klang hatten die Superlux 662F (der auch eher billig wirkte) und der 665, deutlich weniger Höhen und Bässe und eher mittig ausgelegt, was sich aber doch als nützlich herausstellte.
Im Übungsraum sah die Sache dann allerdings ganz anders aus. Der Sennheiser war als Dummer Kopfhörer überhaupt nicht zu gebrauchen, da er zu viel an Lärm hindurch lies. Der 770 Pro konnte ebenfalls nicht mithalten, es wird bei ihm aber auch keine so starke Reduktion angegeben und er ist nicht speziell als Drummer Kopfhörer angeboten. Der 770 Pro schaffte da deutlich mehr, und hatte durchaus einen guten Tragekomfort. Allerdings hinterließen Anschläge auf der BD oder den Toms einen dumpfen „Nachklang“, ein unangenehmes Druckgefühl.
Der Superlux HD-665 überzeugte mich hier am meisten. Es gab zwar auch hier diesen unangenehmen „Beiklang“, aber doch deutlich geringer ausgeprägt. Außerdem ist die Lärmdämpfung des Superlux noch etwas besser als beim Beyerdynamic. Den Tragekomfort empfinde ich als gut. Natürlich drückt der Kopfhörer nach 2 Stunden ein wenig, schließlich soll er ja den Lärm draußen halten. Aber er sitzt auch nicht so fest, dass man tagelang Abdrücke am Kopf hat.
Und das beste zum Schluss: Aufgrund der klanglichen Auslegung, die mich beim Hörtest zunächst wenig begeisterte, eignet er sich hervorragend als Monitoring Kopfhörer. Auch mein Drumset nehme ich jetzt mit mehreren Mikros ab und lege sie ein wenig auf den Kopfhörer. Dadurch ist dieser „Beiklang“ jetzt auch völlig verschwunden. Aufgrund der eher mittigen Auslegung machen auch die Overheads (Becken) keinen Lärmstress im Monitor.
Als Alternative für Liveauftritte haben ich den Superlux HD-669 behalten. Der dämpft etwas weniger als der 665, ist dafür aber auch bequemer.
Ich hatte den Beyerdynamic auch noch mal als Monitoringkopfhörer ausprobiert. Dieser merkwürdige „Beiklang“ bleib allerdings bestehen.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Kopfhörer. Ich habe ihn jetzt seit Juli 2017, knapp ein Jahr. Gekostet hat er günstige 60 Euro, mittlerweile ist er für 50,- € zu haben. Bislang sind keinerlei Abnutzungsspuren zu sehen. Das einzige Manko ist, dass ich noch keine Ersatzohrmuscheln dafür finden konnte, falls ich je welche brauchen sollte.