... wenn man bedenkt, für wieviel Geld man 5 brauchbare Mikros (zumindest als Optionen) sogar komplett mit Rim-Halterungen erhält. Ich habe die Sets DC1000, DC1200, DC1500 alle getestet (s. jeweils meine Kundenbewertung hierzu) und auch mit teureren „Marken“-Mikrofonen und Klassikern direkt verglichen.
Ich würde das DC1000-Set eher als Trommel-Mikrofon-Koffer betrachten. Dieses Set lässt sich dann super mit einem Bassdrum-Mikrofon und Overheads Deiner Wahl kombinieren. D.h. benutzt das BD200 nicht für die Bassdrum, sondern für das Stand-Tom, dann werdet Ihr glücklich. Für die Bassdrum kann man das BD200 natürlich provisorisch verwenden, bis man genug Geld für ein gutes Bassdrum-Mikrofon hat, was auch wirklich den tiefen Druck bringt.
Obwohl ich teure Mikrofone für Overhead, HiHat und BassDrum verwende, nutze ich diesen günstigen Satz seit 3 Jahren sehr zufrieden - professionell live (anfangs auch für Aufnahmen) für die Toms und manchmal auch für die Snare – vorausgesetzt ein mittiger SM57/e604-ähnlicher Sound ist gefragt.
Das Übersprechverhalten entspricht dem Üblichen von gängigen dynamischen Mikrofonen mit Nierencharakteristik (Übersprechen ist also bei lauter Spielweise definitiv da, was ja normal ist).
Bei wem die Trommeln nicht wie erwartet mit diesen t.bone-Mikros klingen, sollte die Lautsprecheranlage hinterfragen, Mikro-Positionierung ändern (mit anderen Klemmen) oder die Trommel anders stimmen und dann natürlich EQ einsetzen. Dynamische Mikrofone übertragen nun mal nicht die brillanten Höhen. An großen Stand-Toms bringen nur Mikrofone ohne massiv EQ-Einsatz gleich genug Bässe, die für Bass-Drum auch brauchbar sind – Subwoofer willkommen. Teurere „Marken“-Mikros würden das auch nicht „lösen“, es sei denn, sie sind bauartbedingt gleich anders positioniert. Ansonsten entsprechen vielleicht vernünftige Kondensatormikrofone mehr den Erwartungen. Hier sind z.B. die Beyerdynamic Opus87 schon vgl. sehr preiswert erhältlich.
Durch die Rim-Klemmen werden wahrscheinlich schon Schwingungen auf das Mikro übertragen, zumal die Kapseln der Mikrofone dieses Sets nicht vom Gehäuse getrennt gelagert sind. Bei „Marken“ ist die Mikrofonkapsel zwar möglichst schockabsorbierend isoliert, der Unterschied lässt sich bestimmt messen, iin der Praxis am Schlagzeug im direkten Vergleich merkt man den Unterschied aber nur, wenn das Mikrofon direkt getroffen wird. Dieses Manko ist also wohl eher für Klangesoteriker von Bedeutung und in der allgemeinen Praxis vernachlässigbar.
Die Klemmen sind sehr praktisch, halten sowohl an Guß- wie Stahlspannreifen sehr gut … kann man auch am Hänge-Tom-Rim so montieren und drehen, um live mal schnell die HiHat abzunehmen. Mit diesen Mikros und den Klemmen lässt sich, also im Gegensatz zu den globigen Klassikern am Stativ, ein schneller, enger und platzsparender Aufbau realisieren. Es lassen sich generell für verschiedene Soundvorstellung genug Mikrofonpositionen einstellen. Bei Verwendung an der Snare von oben würde ich jedoch ein Stativ oder die K&M24030-Klemme empfehlen, da hiermit mit dem CD55 auch ein flacher Mikrofonwinkel realisiert werden kann. Da für 5 Mikrofone nur 4 Klemmen enthalten sind, muss man eh eine nachkaufen. Ebenso würde ich eine andere Klemme bei 8“ und 10“ Toms empfehlen, da sich das Mikrofon sonst fast in der Fellmitte befindet. Die Mikros ragen generell ins Fell, noch mehr als mit den Klemmen des Sennheiser e604, da das CD55 etwas größer ist. Das Mikrofon-Kabel kann praktisch in die Klemme eingehängt werden und auch schnell mal ein anderes Mikrofon mit der Klemme probiert werden.
Wie bei fast allem super Preiswertem, sollte man die Schrauben, insbesondere an der Klemme immer wieder mal prüfen... wobei ich diesbzgl. trotz viel Gebrauch nie ernsthaft Stress hatte. Sollte wirklich mal jemand das Mikro mit dem Stick hart treffen, ist der Schaden beim CD55 ja nicht so teuer, falls es wirklich mal dabei kaputt geht.
Auch an Handtrommeln funktionieren die Mikros natürlich entsprechend gut, die Klemmen an z.B. Congas konstruktionsbedingt aber nicht. Auch hier tut das BD200 an tiefen Trommeln, z.B. einer Djembe gut seinen Dienst.
Fazit: Ich sehe keinen wirklichen Grund, warum man für live und professionelle Demo-Aufnahmen mehr Geld für Mikros dieser Bauart/Charakteristik ausgeben sollte.