T-Rex Binson Echorec Disk Delay

Ich finde es gar nicht so einfach eine Bewertung zu schreiben für so ein spezielles Teil. Grundsätzlich muss man sich im Klaren sein, dass es sich um ein mechanisches Effektgerät handelt, dass eben auch Probleme haben kann.
1. Versuch: Ich hab das Teil vorbestellt, direkt als es vorgestellt wurde. Es kam dann auch pünktlich wie angekündigt. Leider hat es ein lautes pfeifendes Geräusch fabriziert, dass die meiste Zeit da war und sehr gestört hat.  es war im Prinzip unbenutzbar. Die Verarbeitung war auch sehr Boutique-mässig , zum Beispiel quoll etwas Kleber unter der Plexiglasscheibe hervor. ich hab es dann zurückgeschickt wegen des Pfeifen und von Thomann eine Erstattung bekommen, weil kein weiteres lieferbar war.
2. Versuch: einige Monate später tauchte eins im B-Stock auf und ich konnte nicht widerstehen. Es handelte sich um eins mit einer niedrigeren Seriennummer als das erste. Trotzdem war es schon auf den ersten Blick viel besser verarbeitet. Beim Einschalten hat sich leider erst mal nichts gedreht, aber zumindest kam kein Pfeifen. YouTube sei Dank, ließ sich das drehen durch korrektes Einrasten des wahrscheinlich im Transport verrutschten Antriebs schnell wiederherstellen. Seither produziert es sehr schöne und saubere Echos.
Zum gesamtklang will ich nicht viel sagen, da muss sich jeder ein eigenes Bild machen, das ist einfach sehr subjektiv. Auf jeden Fall ist es für ein mechanisches Echo relativ Nebengeräuscharm. Ich habe kein altes echorec zum Vergleich, jedoch einige alte Tape Echos und zwei T-Rex replicators (Junior und Studio Module). Von den Nebengeräuschen her ist das echorec viel weniger Lofi als die Replicators, in etwa vergleichbar mit meinem alten Korg SE-300.  Der Klang der Echos, ist aber ganz anders und einzigartig finde ich.
Für mich ein tolles Gerät und wie sich mal wieder gezeigt hat, ein unkomplizierter Support von Thomann.

Hab mich mit großer Erwartung auf das Binson gefreut. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Das Delay klingt an sich nicht schlecht, aber noch sehr "neu", es würde eine Zeit dauern, bis es den eigenwilligen schwebenden Sound bekommt, wie man ihn aus viele alten Aufnahmen her kennt. Da hilft nur Dauerbetrieb und Abwarten. Das Enttäuschendste war allerdings, dass man den Mix nicht auf 100% Wet stellen kann, es ist nur ca. 50% möglich, selbst, wenn man mit dem Schraubenzieher auf der Rückseite des Gerätes die Wiedergabelautstärke der einzelnen Köpfe erhöht. Damit ist es für Studioanwendungen im Send Modus ungeeignet, schade, zumal es über XLR-Anschlüsse verfügt. Ein kleiner Kippschalter auf der Rückseite zum Ausschalten des Direktsignals wäre eine einfache Lösung gewesen, ohne den Anspruch an ein möglichst originalgetreuen Nachbau aufgeben zu müssen. Das Gerät habe ich enttäuscht zurückgeschickt. Für einen Preis von 2000 Euro habe ich mehr erwartet. Positiv kann ich die gute Verarbeitung des Gerätes erwähnen.