TC Electronik BH250
klingt erst einmal sehr bescheiden.
Doch wer sich die Mühe einer Netzrecherche macht und die SounBeispiele auf der entsprechenden Thomann- Angebotsseite anhört, den packt die Neugier, weil in dem kleinen Wunderkästchen mit seinen nichteinmal 3 Kg mehr steckt, als es zu vermuten wäre. Also konnte ich nicht widerstehen und habe es mir bestellt.
Nach dem Erhalt habe ich das Gerät zunächst einer ausführlichen Sichtkontrolle unterzogen und war erstaunt,wie leicht,aber absolut roadtauglich das kleine,handliche Metallgehäuse gebaut ist.
Bescheidenheit scheint bei TC Electronik Maßstab zu sein,denn die aufgeräumte,gebürstete Metallfront kommt mit fünf Potis aus,die für einen DreibanEQ,Toneprint und Mastervolume reichen sollen.
Zwei klitzekleine Kippschalter für Gain und Mute übersieht man fast,so unscheinbar sind Diese verbaut. Weiterhin befinden sich sechs Leuchtdioden im Panel, die zum Tunen dienen.
Die Beschriftung ist selbsterklärend, so das man im Grunde nur eine Box mit mindestens vier Ohm Impedanz anschließen und den Netzstecker einstöpseln muß.
Dazu schaut man auf die Rückseite des AMP?s, wo sich die Anschlüsse dafür und ein Netzschalter befinden.
Aber auch ein BalanceOutput (Pre-Post schaltbar), Kopfhöreranschluss, Aux-In ( je 3,5mm Klinke), USB-Anschlus und eine Pedal-Buchse (6,3 mm Stereo-Klinke) sind dort montiert. (Pedal als Zubehör erhältlich !)
Das BalanceOut wird mittels Taster umgeschaltet und der Zustand über eine Leuchtdiode,die sich in der Sektion befindet,angezeigt.
Über den USB-Mini kann mittels mitgelieferten USB-Kabels ein PC zum Eingriff in die Toneprint-Sektion angeschlossen werden - muss aber nicht,denn der Zugriff ist mit einer,auf einem Smartphone installierten,kostenlosen und ständig aktualisierten Toneprint-APP viel einfacher möglich !
Jetzt kommt die Praxis :
Einen Bass eingestöpselt, Netz angeschaltet und Gain auf Aktiv/Passiv gestellt, vorsichtig das Mastervolume aufgedreht, damit die 250 Watt ihren Weg zur Box finden, Bass-Middle-Höhen auf 12 Uhr-Position und losgespielt, klingt schonmal gut.
Ein Bisschen am EQ geschraubt erstaunt die fatale Wirkung, die dank der Entwicklung von TC Electronic perfekt auf Bass-Bedingungen optimiert, hörbar regelt.
Natürlich wagt man sich sofort an den einzigen weißen Regler für die installierte TonePrint-Funktion, die werksseitig mit einem gut klingenden Chorus belegt ist und staunt ein weiteres mal,weil dieses Gimmik der Brüller an dem Wunderkästchen ist,spart es dem Benutzer doch das herumschleppen seines Pedaltrains und aller darauf befindlichen Effekte.
Das TC Electronic-Tone Print beinhaltet alles,was des Bassisten Herz begehrt,denn dahinter verbirgt sich mittels TonePrint-APP eine riesige und ständig aktualisierte Bibliothek an Effekten.
Basierend auf BassDrive, Chorus, Combined, Flanger, Oktaver, Phaser, SpectraComp, Vibe und Vibrato baut sich ein Programm-Baum auf, der (un)endlich viele Effekte und Artist-Presets beinhaltet, deren Entdeckung und Ausprobieren wohl einen ganzen Jahresurlaub fressen könnte !?!
Wie dem auch sei, fasziniert die "Einspeisung" via Smartphone innerhalb von Sekunden,vor allem weil auch die Menueführung kinderleicht gestaltet ist.
Also App auf dem Smartphone eingeschaltet - Preset ausgewählt - Auswahl über die Pickup?s des Basses in den Verstärker gebeamt und schon klingt die Kiste anders, denn das Procedere braucht nur Sekunden und wird über ein Modem-ähnliches Piepsen akustisch begleitet.
Mit dem TonePrint-Poti kann dann am Effekt geschraubt werden, sodass auch hierüber Variabilität ohne Ende herrscht.
Fazit :
Das TC Electronic BH250 ist das Kleinste der drei TC-AMP?s dieser Baureihe und verfügt über genügend Leistung um Zuhause, im Proberaum und auf der Bühne,bzw kleinen Hallen nicht im Bandgefüge unterzugehen.
Die Klangregelung beschränkt sich auf drei Poti?s,die aber dank einer hervorragenden Abstimmung massiv und hörbar den Sound optimieren.
Das TonePrint ist die Spezialität des dänischen Herstellers und punktet mit seiner (un)endlichen Variabilität,spart das Herumschleppen aller möglichen Effekte und kommt somit der Philosophie von reisetauglichem Equipment sehr entgegen.
Sowohl knappe Maße und geringes Gewicht, als auch das Leistungsspektrum bieten dem geneigten Bassisten ein robustes Arbeitsgerät,das in jeder Reisetasche Platz findet.
Der Preis von 259,- EUR ist absolut gerechtfertigt und fair !
Ich gebe volle Punktzahl dafür und sprühe vor Begeisterung,die hoffentlich ansteckt.
Bassige Grüße von Old groovin?Aix. :-)
Nachtrag :
Nachdem ich den Amp an verschiedenen Cabinet?s getestet habe, aber alle Geeigneten zu groß,schwer und unhandlich waren, fand ich gebraucht ein K219 von TC-Electronics ,welches das I-Tüpfelchen in Kombination mit dem Amp bedeutet.
Die Box ist kompakt,leicht,hat ein ansprechendes Design und überzeugt mit einem ultrabreiten Frequenz-Spektrum. Es ist eine Wucht, was diese Kombination zu liefern vermag.
Auf Tour kommt derAmp in eine Umhängetasche und die Box wird locker am Griff gepackt. Ein Leichtgewichtiges Stack, das alle meine Erwartungen erfüllt, weil die Abstimmung zwischen den Komponenten optimal ist.