Ich bin schon lange auf der Suche nach guten Brot - und Buttereffekten wie Reverb, Delay, NoiseGate sowie der Möglichkeit, diese nach Lust und Laune zu ändern und zu doppeln etc, ohne zig einzelne Pedale auf mein Board schrauben zu müssen. Als das Plethora auf den Markt kam war ich sehr angetan vom Konzept: Schönes schlankes, kleines Design, potentiell einfache Bedienung, guter Sound, die Möglichkeit, einfach und unkompliziert externe Pedale anzuschließen. Amp-Simulationen / Overdrive brauche ich nicht, deshalb dachte ich, dass Plethora wäre die perfekte Lösung (im Gegensatz zu großen und schweren Overkill-Multifeffekt-Geräten wie das Helix oder das in der Bedienung sehr fummelige HX Stomp). Leider liegt beim Plethora die Tücke im Detail. Zunächst einmal war das mitgelieferte Netzteil defekt und macht generell einen sehr billigen Eindruck, was ich bei einem Preis von knapp 450€ nett ausgedrückt problematisch finde. Ein weiteres Manko ist, dass trotz Firmware - Update die Toneprint Editor / Bluetooth - Verbindung nicht stabil und daher nicht nutzbar ist. Mal will sich das Gerät nicht mit der App koppeln, mal will es trotz Verbindung keine Toneprints laden. Dazu kommen etliche Denkfehler im Design im reinen Bodentreterbetrieb - die veränderbaren Parameter für die einzelnen Slots / Effekte sind sehr spartanisch angelegt (konstant nur drei Paramater obwohl ja eigentlich 5 Slots verfügbar wären), keine Möglichkeit mal schnell den Level der Effekte im Play-Modus anzupassen (man muss dafür immer in den Edit-Modus, obwohl ja eigentlich über jedem Slot ein Drehregler verfügbar ist), dazu wird im Display zwar hübsch angezeigt, dass man ein (z.B. für Reverb) wenig überraschend ein Hall of Fame 2 von TC Electronic angewählt hat aber welches davon (z.B. Dark Crystall) man genau im Untermenü angewählt hatte wird unterschlagen. Das führt dazu, dass, wenn man / frau verschiedene Boards mit verschiedenen Effekten im Betrieb hat man sich entweder merken muss, was man im Untermenü für jeden einzelnen Slot ausgewählt hat oder man eben wieder ins Untermenü muss um nachzuschauen (um dann z.B. für einen anderen Slot eine Alternative auszwählen bzw. die Auswahl für einen anderen Slot zu doppeln). Hört sich nach einer Kleinigkeit an, ist aber im allgemeinen Workflow in meinen Augen nervig. Nach einigen Tagen herumprobieren, Ärgern, Frust schieben und Kopfschütteln über das nicht zu Ende gedachte Konzept habe ich deshalb beschlossen, das Gerät zurückzuschicken. Auch wenn die Grundsounds von TC samt eingebautem Tuner sehr solide sind ist meiner Meinung nach das Preis-/Leistungsverhältnis schlicht ungenügend und es macht mehr Sinn, auf einzelne Pedale zurückzugreifen, auch wenn diese dann auf dem Board ein wenig mehr Platz fressen. Dafür ist man vom Grundsound dann aber auch nicht auf eine einzige Firma festgelegt und hat zudem viel, viel, viel mehr Spaß am Knöpfchen Drehen...