Das Stimmen einer Gitarre ist bekanntlich eine hohe Kunst. Mit den Bünden ist die Gitarre ein Kandidat für wohltemperierte Stimmung, wie das Klavier. Wenn man sie "nach Ohr" stimmt, hat man dann das Problem, daß - wie immer man konkret vorgeht - bestimmte Oktaven rein sind, aber bestimmte Quinten nicht, was dazu führt, daß man die "unreinen" Quinten nachstimmt, mit der Konsequenz, daß bestimmte Oktaven unerträglich verstimmt klingen...
Die einzige Möglichkeit, dem zu begegnen, ist ein präzise arbeitendes Stimmgerät, und wirklich präzise sind nur Strobo-Tuner, die in Echtzeit den tatsächlichen Pitch anzeigen. Das ist nicht ganz einfach zu bedienen - die Anzeige "schwankt" selbst bei ganz frischen Saiten z.T. recht erheblich (was nicht die Schuld der Anzeige ist), und man muß ein Auge dafür bekommen, wie man einen möglichst guten Kompromiß zwischen dem Pitch beim ersten Anschlag und beim Ausklingen der Saite hinbekommt.
Der TC bietet mE. einen wirklich präzisen Strobo-Tuner. Das Argument, die Anzeige sei ja "digital", und analogen Anzeigen unterlegen, ist mE. Quatsch - die Refresh-Rate von digitalen Displays ist für jedes noch so kritische Auge hoch genug.
Darüber gibt es ja den "polyphonen" Modus. Der ist zwar (bei weitem) nicht so präzise, wie der Strobe-Mode, ist aber eine fast schon unverzichtbare Hilfe, wenn es darum geht, Gitarren mit einem frei schwebendem Tremolo zu stimmen. Wenn jede Saite ihre Stimmung ändert, wenn man an nur einem Tuner dreht, hilft es wirklich, wenn man das Tuning aller Saiten gemeinsam im Überblick hat!