tc electronic Sentry

Das Sentry ist wohl dank der umfangreichen Features eines der flexibelsten Gates. Es tut definitiv was es soll, auch wenn viel Fummelei notwendig ist um die richtigen Einstellungen zu finden.

Leider dünnt es den High-Gain Sound etwas aus, was bei Low-Gain nicht so stark auffält. Negativ waren jedoch Aussetzer, wo sich das Pedal ein paar Mal Ein- und Ausschaltet, bevor es sich fängt und vernünftig seinen Dienst tut.

Ungünstig ist auch die TC-Typische enge Anordnung der Buchsen, welche für Flunderstecker viel zu nah beieinander sitzen und diese Über-Kreuz-Verkabelung ist für die meisten Pedalboards auch Käse.
Ob einen das stört sollte da wohl jeder selbst ausprobieren.

In puncto Bedienung, Nebengeräuschen und letztlich dem, was ein Noisegate machen soll ist alles bestens! Auch den Vergleich mit der großen Konkurrenz von ISP und Co. hält das Sentry stand.

Aber es gibt eine Schattenseite. Der Klang wird ab einem gewissen Grad der Rauschunterdrückung leider etwas um seine Höhen beraubt. Das geschieht aber erst ab einem Damp-Wert oberhalb 10 Uhr. Insofern kann man es bei relativ rauscharmen Umgebungen sehr gut einsetzen.

Ärgerlich sind allerdings die Ein- und Ausgangsbuchsen. Diese sind so straff, dass viele meiner Patchkabel (Bspw. Rockboard Konfektionsware und auch selbst gebaute Solderless) leider immer ein Stück weit herausspringen. Tut dem ganzen keinen Abbruch, aber hier könnte man nachbessern.

Alles in allem bin ich mit dem Sentry glücklich.

Erstmal das positive:
Die Verarbeitung ist super, alles sitzt fest und der Treter fühlt sich sehr stabil an.
Drei Regler inklusive TonePrint-Fähigkeit geben genug Parameter zum rumspielen, sodass man sich genau nach seinem Gusto das Gate einstellen kann. Mir persönlich reichen die Regler aber völlig.
Mein persönliches Highlight ist die LED, welche nach Zustand des Gates die Farbe wechselt.
So sieht man immer sofort, wie schnell das Gate greift.
Ich spiele hauptsächlich stark verzerrt, da ist es eine große Hilfe, auch optisch kontrollieren zu können, ob das Gate schon zu ist oder man einfach gerade nur Glück mit dem Feedback hatte.

Die Schattenseite(n):
Das Gate knackt beim Ein- und Ausschalten per Taster manchmal leise.
Da mein Sentry ausschließlich im Distortion-Kanal hängt und deshalb immer an ist, ist das für mich zum Glück nicht entscheidend.
Ich bilde mit außerdem ein, im Clean-Bereich eine leichte Soundveränderung durch das Gate wahrzunehmen.
Da bei mir dort nicht eingesetzt, stört mich das aber nicht.

Fazit: Gutes Gate mit vielen Funktionen, für die meisten bestimmt ausreichend.
Sound-Puristen sollten aber wahrscheinlich doch eher zu einem Gate vom Schlage Decimator greifen.