Ja, da steht »Booster«. Ja, der Kippschalter und die beiden EQ-Regler sind auf Gitarren-Frequenzbereiche ausgelegt. Aber: Der Spark Booster dürfte einer der günstigsten-aber-guten Bass-Overdrives auf dem Markt sein. Jedenfalls für Low-Gain.
Belässt man den Gain-Regler auf 0, den Kippschalter auf Clean und die EQ-Regler auf 12 Uhr, dann ist’s ein sehr sauberer Boost, der je nach Hörvermögen gar nicht bis nur wenig verfärbt. Perfekt, um eine Vorstufen-Röhre noch ein bisschen zusätzlich anzubellen. Bisserl Höhen reingedreht, und man hat einen schönen BASS-SOLO!-Schalter auf dem Pedalboard. So weit, so Booster.
Aber pegelt man die Gain- und Level-Regler passend zum gelieferten Signal aus, bekommt man in der »Clean«-Einstellung einen überraschend organisch-natürlich klingenden Overdrive, der keine Bässe verschluckt und kaum Nebengeräusche produziert. Der Spark Booster reagiert dabei nicht ganz so feinfühlig wie die €200plus-Konkurrenz, aber auch nicht so binär ein/aus, wie es das Preisschild suggerieren würde.
Wer es gerne etwas deftiger hat, der kippt den Schalter auf »Fat« und kompensiert den damit resultierenden reduzierten Bass-Anteil mit dem, nun ja, Bass-Regler. Da er höher ansetzt als das, was wir als Bass-Spielende unter »Bass« verstehen, räumt das auch gleich beim Gerumpel untenrum auf, sorgt aber so für ordentlich viel Druck in den tiefen Mitten. Und übertreibt man es nicht mit dem Gain-Regler, klingt der Spark auch nicht so, wie man es in der Preisklasse erwarten würde. Low-Gain, wie gesagt. Und gut ist.
Ich habe mittlerweile zwei der Pedale im Einsatz, je einen pro Board. Der Spark Booster hat sich im Alternative-Rock- / Classic-Rock- / Metal-Umfeld für mich im Band-Einsatz als unverzichtbar erwiesen. Ich spiele noch immer mit dem Gedanken, mir doch dauerhaft einen »großen« (Boutique-) Bass-OD aufs Board zu schnallen. Ihr wisst schon, was da so rumschwirrt. Aber ich lande dann doch immer wieder beim Spark Booster. Und das trotz der dem Preis geschuldeten vergleichsweise einfachen Verarbeitung. Bisher ging noch nichts kaputt, aber ich traue den Poti-Kappen nicht wirklich weit. Oder dem etwas wackeligen 9V-Anschluss.
Aber hey TC Electronic, macht das Gehäuse schwarz und schreibt »BASS Overdrive« neben »Booster,« und dann klappt’s auch mit der Bassist:innen-Käuferschicht. Oder steckt die Schaltung wie die Konkurrenz in ein handgebürstetes Alu-Gehäuse mit eigenartigem Graffito-Artwork und / oder verkauft den Booster für Bass-Leute unter neuem Namen, angelehnt an Nutztiere oder Esswaren o.ä.. Das wird DER Renner.
Wobei, ich find’s ehrlich gesagt besser, dass der Spark Booster in der gegenwärtigen Form und zum gegenwärtigen Preis unterm Radar fliegt.