Nun, es ist offensichtlich in Hannover und umzu sehr schwierig, guten und zuverlässigen Backgroundgesang zu bekommen. Was also tun, wenn man nicht darauf verzichten möchte? Nach Alternativen suchen...
So stieß ich auf das TC-Helicon Voice Tone H1. Ich hatte von der mir bislang unbekannten kanadischen Firma ein paar Tage zuvor bereits TC-Helicon T1 zugelegt, weil ich den Gesang über unsere PA sehr schwammig empfand. Schon von diesem Gerät war ich schwer beeindruckt, was das Klangergebnis, die Verarbeitung und das gesamte Ansehen anging. Das ist aber ein anderer Bericht...
Zurück zum H1. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung, wie Harmonizer und Vocaleffekte klingen. Das hat sich schnell und positiv geändert. Der erste Pluspunkt war die Bedienung. Drei Potis, fertig. Als Freund von schnellen und übersichtlichen Bedienungen - sehr genial.
Es gibt bei der Harmoniefindung zwei Verfahren. Entweder das Gerät wird über eine zugeschaltete Gitarre mit entsprechenden Harmonien versorgt, die es, sofern es keine fiesen Jazzakkorde sind, erstaunlich schnell und überhaupt nicht merklich analysiert und daraus die entsprechenden Gesangsharmonien ableitet. Diese "eigentlich nicht vorhandene Zeitverzögerung" hat mich schwer beeindruckt.
Das zweite Verfahren ist die Tonartwahl. Über einen Poti kann eine Tonart eingestellt werden. Sofern es geht, bevorzuge ich aber die erste Variante, weil sie m.E. etwas präziser arbeitet. Der zweite Poti ist für das Arrangement der Gesangsstimmen zuständig. Hier kann man wählen zwischen Terzen und Quinten unter und über der Hauptstimme. Der letzte Regler ist für die Intensität des beigesteuerten Signals zuständig. Quasi "wieviel" zweite Stimme.
So, jetzt zur Frage "für wen" und "wofür". Grundsätzlich für alle und alles, wobei dem Gerät natürlich auch seine Grenzen gesetzt sind. Ab gewissen Geschwindigkeiten wird es etwas unsauber. So schnell ist der Prozessor dann doch nicht. Mit einer ganzen Band im Hintergrund "verspielt" sich das allerdings. Wir benutzen es für ein Rockabilly-Blues-Rock-Swing-Projekt. Gerade bei Stücken wie Surfin´USA, Some Girls etc. ist dieser Effekt beeindruckend und sorgt für verwirrte Gesichter im Publikum. Allerdings muß ich dazu erwähnen, daß es sich bei dem H1 durchaus, wenn man es richtig und sinnvoll einsetzen möchte, um ein eingenständiges Instrument handelt.
Ich habe das Gerät bei unserem Gitarristen zwischengeschaltet, ich selbst spiele Kontrabaß und singe und in dieser Kombination erfordert es schon einige Übung, das Gerät an manchen Stellen zu aktivieren und dann wieder auszuschalten, da das oftmals so ungünstig zwischen Gesang und Rhytmik liegt. Aber ist eben Übungssache. Für sitzende Gitarristen ist es top.
Abschließend bleibt zu sagen...
Sicher gibt es in höheren Preisklassen bessere Geräte - doch...wenn man weiß, wofür man es einsetzen möchte...Wir brauchen keinen Chor, nur eine "fettere Stimme" für den Chorus, einige Betonungen...das macht das H1 ganz erstaunlich. Außerdem braucht sich der Sänger nicht auf jemanden einzustellen - das H1 synchronisert den Sänger.
Für all die o.g. Einsätze absolute Kaufempfehlung. Ein robustes - weil Metall - cooles Produkt. Schwer beindruckt...