Das TC-Helicon T1 vereinigt einen automatischen Equalizer, einen Kompressor und einen Deesser in einem kleinen Pedal. Die Einstellungsmöglichkeiten sind zwar eng begrenzt, aber das Ergebnis wirklich hörenswert.
Der Klang sowohl von Sprache als auch von Gesang wird durch das T1 erheblich verbessert. Die Stimme wird deutlich klarer und verständlicher, unschöne Nebengeräusche werden zum Großteil ausgefiltert und der Deesser sorgt für weniger Last mit S-Lauten. Das Ergebnis ist eine klare und abgerundete Abbildung der Stimme. Wem die Aufhellung der Stimme zu weit geht, der kann den Auto-EQ per Drehknopf bremsen bzw. die Stimme per Tastendruck aufwärmen.
Mit der Klarheit und Präsenz, die sich z.B. mit einem guten semiparametrischen EQ in qualifizierten Händen erzielen lässt, kommt das T1 zwar nicht so ganz mit, aber es kommt nahe heran. Schlagkräftiges Argument: es stellt sich von selbst ein und erfordert daher keinen Soundcheck und keine Kenntnisse über Frequenzgänge etc.
Der Kompressor/Deesser funktioniert gut und ist trotz (oder gerade wegen) der Einknopf-Bedienung gut dosierbar. Der Eingriff erfolgt sachte und wirkt sich positiv auf das Gesamtergbnis aus. Auch hier ist praktisch keine Fachkenntnis erforderlich.
Die Verarbeitung des Pedals ist sehr solide und definitiv für die Bühne gedacht und geeignet. Das Design als Bodenpedal ist dabei eher der optischen Kompatibilität zu seinen Geschwistern zu verdanken: dieses Pedal schaltet man (auch nach Aussage des Herstellers) während des Aufritts nicht aus.
Den Gain-Regler übersieht man am Anfang zwar leicht. die Bauweise verhindert aber versehentliches Verstellen, was für diese Art Effektgerät wichtig ist..
In Zusammenarbeit mit einem Akustikverstärker oder einer PA sind zwei Dinge zu beachten. Zum einen erhöht das T1 (wie auch ein entspr. eingesteller konventionller EQ) spürbar die Feedback-Neigung, was bei hohen Lautstärken anderweitig ausgeglichen werden muss.
Zum anderen fungiert das Pedal auch als durchaus kraftvoller Vorverstärker (Ausgang +1 dBu), der bei lehrbuchmäßiger Gain-Einstellung am Gerät doch deutlich mehr Saft auf den Mikrofoneingang gibt. Bei meiner Mini-PA (Fishman SoloAmp) konnte ich das durch den 10dB PAD Schalter ausgleichen. Manche (besonders preiswertere) Geräte könnten hier aber schon bei 0 Gain clippen. Da wird dann evtl. ein Dämpfungsglied erforderlich. Im Notall kann man aber auch den Gain am T1 drosseln, was sich aber auf die Signalverarbeitung auswirken kann.
Fazit: wer auf der Suche nach einer "Plug in & Sing" Lösung ist, ohne viel investieren oder sich ausgiebig mit der Technik auseinandersetzen zu wollen, für den ist diese kleiner Wunderkiste genau das Richtige - ein echter Vertreter des Paretoprinzips. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist, gerade im Vergleich zu möglichen Alternativen aus der Profiklasse, sehr gut.