Eigentlich ist es doof, Kommentare nur dann zu schreiben, wenn sie doof sind, zumal ich sehr viele Instrumente bei Thomann kaufe und in der Regel mit deren Qualität immer sehr zufrieden bin. In meinem kleinen Tonstudio stehen ein Nord Piano 3, ein Roland Juno-60, ein Moog Sub37, ein Sequential Prophet 10, ein Vermona Perfourmer, ein Elektron Octatrack MKII, ein Elektron Analog Rytm MKII, zwei Faderfüchse, ein Teenage Engineering OP-1, ein paar andere Dinge - und eben auch (noch) ein OP-Z, der nun aber zurückgeht. Hier nochmals einen ganz herzlichen Dank an das Team von Thomann, das sowas überhaupt möglich macht.
Der OP-Z hat eine geniale Grundidee und gerade die Tatsache, Ideen auch unterwegs so komplett und komplex verarbeiten zu können, in einem Device, das in die Jackeninnentasche passt, ist unglaublich. Nun hat Teenage Engineering mit dem OP-1 fast alles richtig gemacht - geniales Design, extrem hohe „build quality“ und eine unglaublich lange Batterielaufzeit, die auch bei einem Wochenendtrip ein Aufladen überflüssig macht. Auch der OP-1 hat einige Schwächen und ist nicht die eierlegende Wollmilchsau, wäre er aber in Kombination mit dem OP-Z gewesen. Wie leicht wäre es also, die Erfolgsgeschichte des OP-1 mit dem OP-Z einfach fortzusetzen? Stattdessen kommt der erste OP-Z schon mal verbogen zu Hause an, die „weissen Tasten“ liefern random ein Doppeltriggern, was extrem stört. Die Oberfläche aus vermutlich recyceltem Plastik - eine Idee, die ich grundsätzlich sehr unterstütze - ist verscheuert. Das alles für über 500 Scheine. Ich weiss aus Foren auch, dass die Encoder bei einigen Exemplaren immer mal wieder rausfallen, was bei mir aber nicht der Fall war. Die Idee, die Encoder magnetisch laufen zu lassen, finde ich eigentlich eher gut und gibt ihnen auch bei mehrfachen Umdrehungen eine tolle Leichtgängigkeit. Das Gerät ging aufgrund der erwähnten Mängel nach wenigen Tagen zurück.
Dank der hervorragenden Logistik hatte ich bereits nach wenigen Tagen ein Ersatzgerät, das am Ende aber noch schlechter war als das erste: dass der OP-Z in dieser Preisklasse verbogen ankommt, scheint wohl der Normalität zu entsprechen und von den Jüngern bei Teenage Engineering möglicherweise noch als Hip-Aspekt angesehen zu werden, den ich (nach Vorwarnungen von Thomann) beim Zweitgerät auch toleriert hätte. Das Ersatzgerät triggert nun aber ebenfalls doppelt, stürzt zusätzlich beim Programmieren der Kicks immer wieder ab, was jedes Mal einen Neustart erfordert. Der ohnehin eher mager ausgelegte Akku lädt nicht komplett hoch - im Vergleich zum OP-1 eine Farce. Da hilft es auch nicht, wenn der in die Produktion involvierte Cuckoo das Device auf YouTube in höchsten Tönen wegzuloben versucht. In meinen Augen müssen die Jungs von Teenage Engineering mal aufwachen und entweder Ramsch verkaufen - dann aber auch zu Ramschpreisen - oder ihre eigentlich wirklich tollen Ideen auch auf ein akzeptables qualitatives Niveau schrauben, auf dem sie den entsprechenden Preis auch verlangen können. Für mich ist der OP-Z in seiner aktuellen Ausführung eine absolute Frechheit. An die wirklich tollen Features komme ich aufrund des Ärgers darüber gar nicht erst ran - und will ich auch nicht.