Ein Hygrometer ist notwendig, sagte mir ein fachkundiger Verkäufer von teuren Konzertgitarren.
Die Leute würden am falschen Ende sparen, wenn sie nicht darauf achten, ob es für die Gitarre im Zimmer zu trocken ist.
Nun ist meine Konzertgitarre nicht ganz so teuer und bisher bin ich mit ihr über 30 Jahre lang auch ganz gut ohne so ein Teil durchgekommen.
Nachdem ich mir aber vor ein paar Jahren eine etwas bessere Westerngitarre (benutzt man diesen Ausdruck überhaupt noch?), sprich also eine akustische Gitarre mit Stahlsaiten, geleistet habe, wollte ich diesen Hinweis nicht unbeachtet lassen.
Mittlerweile habe ich (nachdem der Anschaffungspreis nicht allzu hoch ist) sogar zwei Hygrometer!
Dieses hier hab ich mir für den Koffer der "guten" Gitarre zugelegt. Es ist angenehm einfach in der Handhabung. Und man versteht es auch ohne die beiliegende und irgendwann wahrscheinlich wieder irgendwohin verlegte Anleitung.
Es tut seinen Dienst und ist größenmäßig sehr gut für die langfristige Unterbringung und Überprüfung der Luftfeuchtigkeit im Gitarrenkoffer geeignet.
Deshalb auch meine Empfehlung für dieses Teil.
Anzumerken ist, daß es auch eine Max/Min Anzeige zur langfristigen Überwachung der Werte hat. Das steht nicht in der obigen Beschreibung, ist aber m.E. eine recht wichtige Funktion. Denn man schaut auch nicht immer in den Gitarrenkoffer, wenn man das Instrument eine Zeit lang nicht benutzt.
Interessant ist aber ein Blick auf die angezeigten Werte. Nachdem ich ja jetzt zwei Hygrometer habe, habe ich die mal für ein paar Tage nebeneinander gestellt.
Und siehe da, die angezeigten Werte unterscheiden sich tatsächlich !
Mein zweites Hygro ist das TFA Thermo-Hygrometer Style BK und kommt somit vom gleichen Hersteller. Es ist für?s Zimmer gedacht und deshalb eine Nummer größer.
Im direkten Vergleich zeigt es dauerhaft eine geringere Feuchtigkeit an als dieses Gerät. Die Temperaturanzeige ist bei beiden Geräten gleich.
Nun ist der Unterschied bei der Feuchtigkeitsanzeige nicht allzu groß. Die Werte weichen zwischen 2-5 Zähler ab, wobei dieses Hygrometer im Vergleich zu seinem großen Bruder immer den höheren Wert hat.
Allerdings bleibt der Unterschied auch bei langfristiger Beobachtung dauerhaft bestehen. Und dabei ist natürlich auch nicht klar, welches der beiden Geräte den "richtigeren" Wert anzeigt.
Das muß nicht schlimm sein, schließlich geht es nicht um jede Stelle. Es ist aber, weil das eigentlich nicht so sein sollte, zumindest bemerkenswert.
Und wenn der gemessene Wert tatsächlich mal unter die 20 % fallen sollte, kann vielleicht auch ein Unterschied von 2-5 Zählern stärker beunruhigen.
Ich möchte die Bewertung für ein Hygrometer nicht unnötig in die Länge ziehen und ihr auch keine künstliche Dramaturgie verleihen. Trotzdem noch eine Anmerkung, die zur Sache interessant ist:
Von der Suche nach dem "richtigen Wert" infiziert (Männer brauchen den und welche Frau wird sich überhaupt ein Hygrometer kaufen), habe ich die beiden Teile zuletzt eine Zeit lang neben meine Wetterstation - die hat auch eine Feuchtigkeitsanzeige(!!) - gestellt.
Was soll ich sagen. Die Wetterstation zeigt wieder einen anderen Wert. Der war im Schnitt nochmal um 2-3 Zähler höher als bei diesem Hygrometer.
Was aber heißt, das dieses Gerät hier mit seiner Anzeige zumindest in der (goldenen) Mitte liegt. :-)