Als Gitarrist im härteren Segment hat man bekanntlich immer wieder das Problem auf der Bühne über Kabel zu stolpern, die Lösung ein Funkgerät. Glücklicherweise leben wir im Digitalem Zeitalter und können von einer Vielzahl digitaler Drahtlos Systeme aussuchen, die alle nicht besonders teuer sind, dass das 2,4 GHz Band für alle frei zu nutzen ist macht es natürlich auch nicht teurer, kann aber zu Problemen führen, vor allem in gut gefüllten kleinen Räumen.
Das t.bone war für mich, dass 2. Drahtlos System, dass ich bestellt habe somit kann ich einen direkten Vergleich machen mit einem preislich vergleichbaren Gerät von einer renommierten Firma namens Boss.
Zum Sender:
Er ist riesig, das liegt vor allem daran, dass ein standardisierter Lithium-Ionen-Akku verbaut ist, dieser ist sehr einfach austauschbar falls der Akku schlapp macht. Ein großer Pluspunkt, da der Akku bei solchen Geräten vermutlich als erstes das zeitliche Segnet.
Der Sender wird mit einer Gurt Halterung verschickt, so kann man Ihn professionell verstecken, den direkt an der Gitarre würde ich ihn nicht anschließen da dieser schlicht zu groß ist. Ich habe mir mit einer Sicherheits-klinken Buchse, einem Kabel und Klebeband selbst eine Halterung gebastelt damit ich während einem Gig das Instrument wechseln kann, ohne in einem 2. Sender zu investieren, funktioniert ausgezeichnet.
Die Ladestation:
Das Laden mit der Station funktioniert gut, auch wenn diese eher unhandlich ist und schwer in einem vollem Gigbag Platz findet. Schön wäre es, wenn das Ladegerät mit einem üblichen 9V Stecker zum Aufladen gehen würde, oder über USB da es ja 5V, 1A benötigt wie ein klassisches Smartphone.
Empfängerstation:
Der Empfänger ist massiv und sehr robust aus Aluminium gebaut, man kann 9V oder 12V anschließen, perfekt für ein Pedal-Board aber Achtung: es benötigt viel Strom! Ich habe die Station bei 12V/500mA angeschlossen, ich glaube, dass mein Palmer Power Bar mehr Strom hergibt aber vermutlich nicht die angegebenen 1A, dennoch funktioniert der Empfänger einwandfrei.
Die Bedienung um z.B.: einen freien Kanal zu suchen und einzustellen, ist nicht wirklich intuitiv, aber wenn man sich durch die Anleitung liest kein Problem.
Um den Kanal auf den Sender zu übertragen muss man die Infrarot Module nah beieinander halten, dies ist etwas umständlich und funktioniert beim Boss Gerät leichter, da dieses kein Infrarot besitzt, sondern über die Integrierte Ladestation die Informationen übermittelt, das funktioniert natürlich auch nur weil der Sender viel kleiner ist. Aber das Ganze ist nur persönlicher Geschmack, letztendlich funktioniert die Informationsübertragung beim t.bone sehr gut, sobald man weiß wo die Infrarot Module sind.
Die Anzeige ist gut lesbar und übersichtlich alle wichtigen Einstellungen und die Akku Anzeige des Senders werden abgebildet. Die 2 farblich Einstellbaren LEDs machen es sehr einfach zu erkennen in welchem Programm man sich befindet.
Ich würde mir wünschen, dass ich einen der 3 Ausgänge als Notfall Eingang nehmen könnte, oder es einen zusätzlichen Eingang gäben würde wie bei Boss.
Schade ist, dass man fürs Muten lange auf den Taster bleiben muss, meiner Meinung ist Muten wichtiger als Programm wechseln, wenn man dies Softwaretechnisch umdrehen könnte wäre dies wirklich genial und würde das Produkt nochmals aufwerten. Meine Lösung ist ein zweites Programm, das keine eingeschalteten Ausgänge besitzt.
Zu Letzt das wichtigste der Ton:
Dadurch dass man die Verstärkung am Ausgang in 1dB schritten abschwächen und verstärken kann, und es viele Einstellungsmöglichkeiten über den Tiefpass (Cable Tone) gibt ist es möglich, dass Kabel nahezu perfekt abzubilden. Live ist dies sehr praktisch, und die Nachbildung funktioniert so gut, dass ich meistens bei Proben auch das t.bone Funksystem benutze da es einfach angenehm ist kein Kabel zu haben und der Ton quasi perfekt ist, für mich zumindest.
Hier ist der wichtige Punkt warum ich das Boss Gerät wieder zurückgesendet habe: das Instrument wurde etwas lauter und stark höhen betont, trotz der Kabel Simulation, gerade bei Solos viel mir dies negativ auf.
Die Anti Feedback und AcousticRSP Funktion benutze ich nicht und kann somit nichts dazu sagen.
Die Latenz ist nicht überragend, aber durchaus vergleichbar mit anderen Produkten, also an sich nicht merkbar. Aber vielleicht sollte man darauf achten, wenn man zig verschiedene Digital Effektgeräte hintereinanderschalten will. Möglicherweise ist dann aber auch ein Analoges Gerät besser.
Fazit:
Ich habe das Gerät seit Juni, hatte einige Gigs und viele Proben damit. Wurde also gut durchgetestet, und es machte noch nie Probleme, auch nicht in kleinen Räumen mit vielen Störquellen (Handys, W-Lan Router). Die Reichweite konnte ich noch nicht austesten, aber ich habe einmal ohne Probleme 2 Räume weiter auf meinem Verstärker gespielt, die Reichweite sollte also kein Problem sein für Musiker, die auf kleineren Veranstaltungen spielen.
Es gibt bestimmt Systeme, die je nach Instrument und Verstärker einfacher sind zu bedienen und genauso gut klingen, aber trotz der teilweise schlecht ausgeführten Ideen (Bedienung, Ladeanschluss, ...) ist es die Flexibilität und natürlich der Ton die das Gerät auszeichnen. Ich bin bis jetzt überglücklich mit meinem Kauf.