Ich habe nach einem geeigneten Ersatz für das Jammen und Üben zuhause gesucht und das GigA direkt mit dem Line6 G10 und dem Boss WL20 verglichen.
Man merkt, dass das GigA für die Bühne konzipiert ist. zB daran, dass die Abatterie LED nicht lesbar ist, sodass man sich auf die Anzeige im Pedal verlassen muß. Oder daran, dass der Transmitter extrem klobig ist, sodass man gezwungen ist, ihn per Verbindungskabel am Gurt zu befestigen ist, wenn man nicht will dass der Sender extrem auffält. (Klar sieht man das auf den Fotos schon, aber nach dem auspacken war ich doch etwas erschrocken.)
Was die Akkulaufzeit angeht, bin ich etwas ratlos. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, mit dem mäßigen Sound mehrere Stunden durchzuhalten. Die gelieferte Ladung war nach einer halben Stunde leer.
In der Artikelbeschreibung steht "bis zu 10 Stunden", in Tests liest man "voll aufgeladen bis zu 4 Stunden"
Während einige der Features (Wählbare Farben der Pedal LEDs) Luxus sind, mangelt es aus meiner Sicht an den Basics.
Im Vergleich zu Kabel, WL20 und G10 fehlt es dem GigA an Bass Frequenzen, was sich auch durch den EQ nicht beschönigen ließ. (Vielleicht ist auch dies auf der Bühne kein Problem, da die hohe Lautstärke die Bässe anhebt.. Stichwort Fletcher Munson Curve), aber im Wohnzimmer fehlt da einfach der Wumms, und der Sound wird dünn und drahtig, auch mit Kabelsimulation egal welcher Länge.
In Sachen Kompression kommt mir persönlich das G10 am offensten vor, bei GigA und WL20 komme ich an den Punkt, wo mir minimal auffällt, dass der Attack künstlich wirkt.
Das Akkufach läßt sich schwer öffnen und ist direkt unter der Antenne schlecht zugänglich.
Dass sowohl Sender als auch Empfänger über einen On/Off Switch verfügen, und dass die Batterien prinzipiell austauschbar, einzeln ladbar und preislich in Ordnung sind ist vorbildlich. Auch wenn dieser Umstand an dem unglücklichen Formfaktor des Senders Schuld ist.
Wer eine Wireless Lösung für Auftritte und Bandproben sucht, dem kann ich zumindest empfehlen, sich das Gerät mal anzusehen.
Die Verarbeitungsqualität und Features lassen jedenfalls eine gute Einstellung erkennen, und ich werde mir sicher die nächsten Iterationen anhören, in der Hoffnung, dass man es schafft, eine kompaktere Form, eund eine größere Bandbreite für Frequenz (mehr Bass) und Dynamik anzubieten.
Wer zuhause das Kabel loswerden möchte, dem würde ich eher die Geräte von Boss und Line6 ans Herz legen.