the t.bone TWS One D Vocal

Das gute an diesem Mikrofon ist, es funktioniert meistens gut, die Variante mit der Frequenz D scheint auf Babyphones zu reagieren, aber das erlebte ich nur bei einem Mal von vielen, vielen.
Der Klang ist soweit ok, es kommt immer darauf an, woran man das Mikrofon anschließt, welche Klangbearbeitung man zur Verfügung hat, wie die Sprecher das Mikrofon besprechen und natürlich Raumakustik und wo der Sprecher sich hinstellt. Wenn der Sprecher den Boxen recht nahe ist, dann macht auch ein deutlich teureres Drahtlos-Mikrofon Probleme. Ich konnte mit einem Shure Drahtlos-Mikrofon auf Basis eines billigeren Shure Mikrofons vergleichen und muss sagen, dieses teurere Gerät hat dem t.bone kaum was voraus, vielleicht ist der Klang einen Tick besser, aber in herausfordernden Beschallungssituationen ist dieses kaum eine Verbesserung, also wenn ich über eine konventionelle Anlage den Sound mache, die von Natur aus eher zur Rückkopplung neigt, als Säulensysteme wie Bose L1 Compact oder LD Systems MAUI 5.
Aber ich habe das t.bone gekauft, um es an eines dieser beiden Säulensysteme anzuschließen und wenn ich den Empfänger über einen Klinke zu XLR Adapter an den Mikrofoneingang meiner Bose L1 compact oder über den TC-Helicon Voice Tone T1 an den Line-Eingang der Bose L1 Compact oder den Mikro-Eingang der MAUI 5 anschließe, klingt es erstaunlich gut.
Den Klang eines SM 58 vermisse ich wirklich nur, wenn ich über einen Mixer, der im EQ nur ein Mittenband hat und eine konventionelle Anlage mische, aber vergessen wir nicht, das t.bone Drahtlos-Mikrofon kostet nur die Hälfte dessen, was ein SM 58 im günstigsten Fall kostet.
Wenn man Lösungen hat, um einem einfacheren Mikrofon einen guten Klang zu entlocken und weiß, diese einzusetzen, spricht eigentlich kaum was gegen diese günstige Lösung.
Ansonsten liegt das Mikro gut in der Hand, hat ein Aussehen, das eher zu einem doppelt bis dreimal so teuren Teil zu passen scheint.
Ansonsten kann man niemals sicher sein, dass nicht irgendwo jemand anders dieselbe Frequenz bereits nutzt, man kann sich noch nicht mal dagegen wappnen, wenn man sich ein System mit mehreren Frequenzen holt. Vor allem, hat man die Zeit, herum zu probieren, welche Frequenz frei ist? Oder geht es schneller, dann doch ein 10 Meter Mikrofonkabel und noch irgend ein t.bone Micro mit zu haben, wie das MB 85 oder das MB 85 Beta? Bei meinen Anwendungen würde ich zu letzterem tendieren.

Ich habe die Anlage zusammen mit einem AKG WMS 40 Mini Vocal zum Vergleich bestellt, weil ich ein günstiges Funkmikro für Durchsagen suchte. Das t.bone hat im Vergleich zum AKG den schlechteren (Grund)Klang, den man aber mit EQ Eingriff verbessern kann. Es ist, wie in der Preisklasse üblich, aus Kunststoff gefertigt (somit recht leicht), hat aber trotzdem ein recht gute Haptik und auch die Verarbeitung des Mikros passt, gerade auch wenn man den günstigen Preis dagegen stellt. Auch optisch macht es was her. Nur die Empfangsstation ist etwas auf "billig" gemacht und wäre für den harten Profieinsatz sicher nicht geeignet. Für mich reicht das aber. Positiv fiel mir für so einen günstigen "Plasktikbomber" die recht gute Körperschalldämpfung auf. Mit etwas Disziplin kann man damit sehr gut arbeiten und hat kaum Schalt- und Griffgeräusche. Das war auch der Grund, dass ich dem günstigeren t.bone, trotz etwas schlechterem Klang, den Vorzug gab. Als Sprachmikro im Amateurbereich eine gute und günstige Alternative zu den Modellen im 3-stelligen Bereich. Zum Singen und im Profibereich nimmt man natürlich was anderes.

Ich möchte mir die Floskel sparen: "Bei dem Preis..."
Dennoch: Toll was für ein gutes Paket für so wenig Geld ankommt!
Und beim ersten Test schon stellt sich heraus, dass die Stimme gut, schon fast durchsetzungsstark rüberkommt. Als Sprechermikrofon hat es eine gute Auflösung ohne auffällige Überhöhungen oder Frequenzlöcher. Der Sender sieht sehr gut aus, der Schalter ist da wo ihn jeder findet, ein gutes Handling - alles passt! Auch die Griffgeräusche sind für so ein Gehäuse gering! Für den Gesang erscheint es mir nur bedingt geeignet. Ich habe befreundeten augebildeten Sängern das Mikrofon zu "Testzwecken" vorgesetzt. Das Ergebnis war durchwachsen. Als ich den Preis nannte, dennoch überwiegend positiv. Sicher nichts für den professionellen Gesangsbereich - weil auch nicht dafür gemacht!
Im Übrigen ist das Mikrofon in seiner Klasse auch recht Rückkopplungssicher. Nach diversen Einsätzen und mindestens 3 Stürzen darf man es wohl auch als robust einordnen. Der Karaokeparty steht nichts im Weg, und wenn es doch kaputt geht - bei dem Preis ist es eben nicht so schmerzlich. Oder beim Moderator am Beckenrand der Poolparty, da waren mir meine profesionellen Systeme zu riskant.
Wer ersthaft mit der Funkstrecke auf Bühne will, muss jedoch damit rechnen das der eine oder andere Dropout eintreten kann wenn sich der Sprecher / Sänger auf der Bühne bewegt. Antennediversity lautet das Zauberwort, aber dann ist das Teil sicher nicht mehr für diesen Preis aufzurufen. Bestenfalls über einen symetrischen XLR-Ausgang hätten man sich gefreut.
Zu guter letzt ist alles in einem schicken passenden Case untergebracht - so soll es sein.
Fazit: Wer einfach nur Spaß haben will ohne Aufwand: Empfänger anstecken, anschalten, nichts einstellen müssen - fertig!

Das Mikrofon kommt in einem Kunststoffköfferchen, in dem auch der Empfänger, das Steckernetzteil und ein Satz Batterien für das Mikro untergebracht sind. Der Anschluss und die Inbetriebnahme sind ein Kinderspiel. Das Mikrofon im Kunststoffgehäuse ist recht leicht und wirkt etwas lang, liegt dennoch ganz gut in der Hand. Der Schalter ist recht leichtgängig. Da muss man eventuell aufpassen, dass man nicht im Betrieb versehentlich den Sender ausschaltet. Der Klang ist viel dünner als der meiner drahtgebundenen Mikros, die jedoch ohne Funk das doppelte kosteten. Durch A/B Vergleich konnte ich mit dem EQ im Mischpult den Klang gut anpassen, so dass das Mikrofon ähnlich wie die anderen klingt. Insofern ist unter Berücksichtigung des Preises dieses Mikrofon eine gute Wahl für Anwendungen mit geringem Anspruch. Profis werden wohl kaum auf flexible Frequenzwahl, Diversity-Empfang und gute Kapsel verzichten, müssen dafür auch viel tiefer in die Tasche greifen.