Ich liebe dieses Mikrofon, habe über die Jahre schon mindestens 20 davon gekauft und konnte bisher jeden neuen User von seinen Qualitäten überzeugen. Das MB78 Beta hat diesen typischen, luftigen, höhenbetonten Kondensator-Sound und erinnert damit schon fast an ein teures Studiomikrofon. Es ist ein Allroundwerkzeug, ideal für nicht allzu laute (Rock-)Bands, Acoustic-Groups, Singer/Songwriter, in Kleingruppen abgenommene Chöre, akustische Instrumente: Alles klingt frisch und hochglanzpoliert - es ist eine Freude. Die Folge ist natürlich, dass die tiefen Mitten etwas dünner klingen und dünne Stimmchen schneller als solche entlarvt werden, wenn man am Mixer nicht etwas Abhilfe schafft, was aber kein Problem ist. Der LowCut setzt für meine Begriffe etwas zu früh ein und nimmt der Stimme Kraft und Körper: Also Finger weg von diesem Schalter und (falls nötig) den LowCut des Mischpults benutzen, dann hat man ein unglaublich gutes Mikrofon für unglaublich kleines Geld - kein dumpfer "Mulm-Sound" mehr für die Schulband, kein Quäken mehr in der Kirche, keine näselnden Alleinunterhalter mehr.
Wichtig: Man sollte nicht meinen, diesen hellen, klaren Klang mit dem Mischer noch heller und klarer machen zu müssen, wie zu den alten Dynamic-Mic-Zeiten, denn dann wird es blechern - und Billigboxen mit Billighochtönern oder gar Piezos hassen Kondensatormikrofone - dann klingt es tatsächlich billig. Alle anderen werden künftig mit einem Lächeln im Gesicht den Soundcheck beenden und süchtig werden nach diesem Sound - oder aber für sehr, sehr, sehr viel teures Geld bei Neumann, Sennheiser, AKG, Shure - und wie sie alle heißen - erst bei deren absoluten Spitzen-Kondensatormikrofonen fündig werden, die dann noch einen Hauch seidiger klingen, etwas mehr Wärme und Körper haben. Viele werden sich jedoch ganz einfach darüber freuen, für wenig Geld endlich lauter gleiche, gutklingende Mikrofone auf der Bühne stehen zu haben, was den Bühnenalltag doch sehr erleichtert.