the t.bone SC 140 Mikrofon-Stereoset

Ich habe das "the t.bone SC 140 Stereoset" zur Proberaum-Aufnahme unseres Blues-Duos in Verbindung mit Zoom- und Tascam Recording-Pulten angeschafft. Strategisch im Raum verteilt kann man damit unterschiedliche Ergebnisse erzielen, wir waren aber nie wirklich zufrieden. Auch nachträgliche Klangbearbeitung brachte nicht die gewünschten Ergebnisse. Durch Zufall fand ich heraus, daß zwei Shure SM 57 am Ende genau den altmodischen Sound lieferten, den wir anstrebten, und das ohne nachträgliche Bearbeitung.

Also was mach ich nun den Dingern?
Zunächst wurde eine klassische Gitarre aufgenommen: brillianter Sound! Der Künstler war sehr zufrieden und wollte eine Aufnahme seines Chores!
Schockschwerenot! Hab ich bis dahin noch nie gemacht!

Nach ein paar Experimente mit der Positionierung der Mikros und letztlich dem Umzug in einen Raum, der so gut wie keine Schallreflexionen zuläßt (wichtig), war das Ergebnis so ansprechend, daß der Verwendungszweck gefunden war: Aufnahme akustischer Instrumente und Stimmen.

Unser Drummer hat das "the t.bone SC 140 Stereoset" nochmal als Overheads ausprobiert, hier gefielen uns entsprechende Shure- Mikros besser, am Ende benutzt er aber doch sein eigenes Drum Mikro Set.

Resümierend halte ich das "the t.bone SC 140 Stereoset" für die Aufnahme verstärkter Sounds eher weniger, für akustische Klänge aber um so mehr geeignet.
Die gemachten Aufnahmen dienten den Künstlern lediglich zu Demozwecken, und sollten keine Highend Studioaufnahmen ersetzen, was auch den Einsatzzweck der Mikrofone gut beschreibt.

Das "the t.bone SC 140 Stereoset" ist abhängig vom Verwendungszweck sein Geld durchaus wert!

Wollte diese äußerst günstigen Mics als Stützmikrofone testen. Generell spielen sie sehr gut mit meinen Lewitt Grossmembranmikrofonen zusammen. Die Mics sind recht "heiß" , und das Rauschen ist (für SCM Klasse) wirklich sehr niedrig; besser als bei anderen viel teureren Markenprodukten.
Die Tatsache, dass man hier einen Low-Cut Filter (-3 dB 75 Hz oder 150Hz) einstellen kann, ist ein super Feature. Man müsste sonst auf Softwarefilter ausweichen, wobei die zu filternden tiefen Frequenzen (Wind und Popp und Handling) erst einmal den Eingangsverstärker des MicAmps in die Sättigung fahren. Also, besser vorher weg damit.

Ein weiterer Pluspunkt sind die auswechselbaren Kapseln. Es passen tatsächlich auch die Kapseln der namhaften Markenhersteller. Ob damit eine bessere Klangqualität erreichbar ist, konnte ich jedoch nicht testen
Die Mikrofonspinne und der Stereo-Bar sind, dem Preis geschuldet, von sehr geringer Qualität und Wirkung. Eine XY-M;ikrofonierung ist wegen der Geometrie von Schiene und Halter nicht möglich, man muss bei ORTF o.ä. bleiben. Thomann sollte besser zwei ganz normale Mikroklammern beifügen.

Aber eines der beiden Mics aus dem mir gelieferten OVP Stereopaar rauschte schon am zweiten Tag plötzlich stärker und ganz unregelmäßig, was schließlich doch auf eine nicht perfekte Fertigungsqualität und Endkontrolle schließen lässt. Anders ließe sich der günstige Preis doch gar nicht erklären. Wer laute Drums aufnimmt oder Gitarre und Klavier nah mikrofoniert, wird das womöglich gar nicht bemerken, bei Aufnahmen von Chor und aus Distanz würde es auffallen. Ich jedenfalls bin froh, dass ich die Mics gleich wieder zu Thomann zurückschicken durfte. Mir war die plötzliche Funktionsstörung nicht geheuer. Super Service von Thomann. Danke dafür. Aber, wer billig kauft, kauft eben of zweimal. Werde jetzt doch lieber auf Sennheiser MKHs oder zumindest AKG sparen... Inzwischen verrichten meine Lewitt Großmembraner in allen Lebenslagen (hängend, stehend, liegend, draußen, drinnen, oben, unten) einen hervorragenden Dienst.

Man bekommt hier ein paar Mikrofone, elastische Aufhängungen, eine Stereoschiene und Windschutzaufsätze in einem Koffer geliefert. Insgesamt ist die haptische Qualität der Zubehörteile und des Koffers bei diesem Preis natürlich nicht luxuriös (billiges Plastik), alles fühlt sich aber durchaus stabil an. Die Mikros machen trotz der etwas wackeligen Schalter auch verarbeitungstechnisch eine gute Figur. Die Mikros können klanglich natürlich nicht mit 10x so teuren Vertretern mithalten. Dies betrifft alle klangrelevanten Bereiche: Frequenzdarstellung, Auflösung und Rauschverhalten. Dennoch klingen sie wirklich akzeptabel, etwas höhenbetont, aber nicht aufdringlich und sie rauschen nicht übermäßig viel. An filigranen Quellen würde ich sie nicht unbedingt einsetzen. Aber z.B. am Schlagzeug als 2. Snaremikro unten und an der HiHat kann man die Mikros wirklich gewinnbringend einsetzen. Auch für Einsteiger in die Kleinmembranerwelt eine gute Wahl, weil die Mikros aufgrund der Schaltmöglichkeiten (PAD und Lowcut) recht flexibel daherkommen. Kurzum: Für den Preis durchaus empfehlenswert!

Bei Vergleichen mit anderen Paaren aus der gleichen Preisklasse hat mich das SC140 Set am meisten überzeugt.

Der Klang (getestet an verschiedenen Akustikgitarren) gefällt mir sehr gut. Er ist für den Preis sehr ausgewogen und natürlich. Auch die häufig im unteren Preissegment gefürchteten "China-Höhen" sind längst nicht so stark ausgeprägt, wie bei anderen Mikros, die ich gleichzeitig getestet habe.

Neben einem guten Sound und günstigem Preis war mir der "Stereo-Abgleich" bei meinen neuen Kleinmembranern wichtig. Dazu habe ich sie mit logarithmischen Sweeps und breitbandigem Rauschen durchgemessen. Ergebnis: Bei diesem Set kann man wirklich von einem ausgemessenen Paar ausgehen.

Schön ist auch der mitgelieferte Koffer, die Stereoschiene und der Windschutz.
Etwas weniger stabil und solide wirken die Spinnen. Die Gummis sind so locker, dass man die Ausrichtung der Mikros durch angeschlossene Kabel sehr leicht ungewollt verändert. Da muss man die Kabel schon sehr geschickt führen, um das zu verhindern.

Fazit
Gemessen am Preis und der Austattung ist das Set wirklich gut! Es kann natürlich nicht mit Mittelklasse Mikrofonen von Rode oder Oktava mithalten. Das sollte aber bei dem Preis auch niemand erwarten. Für den Anfang ist das Set wirklich ok und mit einem EQ, können durchaus brauchbare Ergebnisse erzielt werden.

Ich nutze die Mikes zur Abnahme von akustischen Gitarren beim Homerecording.
Verpackung, Verarbeitung & Features sind für den Preis wirklich mehr als angemessen.
Man muss in dieser Preisklasse natürlich Abstriche machen. Das weiß man allerdings bereits im Vorfeld.
Die SC 140 genügen für brauchbare Demos - keine Frage.
Allerdings neigen sie in den Höhen zum harschen Klirren.
Das kann bei Aufnahmen im Rockbereich m.E. sogar O.K. sein.
Bei folkigen oder soften Songs muss man die Tracks jedoch wirklich nach-eq-uen.
Von meiner Seite aus gibt´s eine Empfehlung unter Berücksichtigung des günstigen Preises.

Ich habe die Mikrofone letzzt schon länger benutzt (Recording: Schlagzeug Overheads in 4-Mikrofon-Technik). Für den Preis bei der Ausstattung wirklich gut.
Spinne und Halter aus Plastik, aber ausreichend stabil. Der Halter ist für X/Y - Aufnahme leicht, für ORTF-Technik etwas schwierig zu justieren. 10dB / 20 dB Dämpfung ist hilfreich. Ebenso die Tiefenabsenkung.
Kleiner Nachteil allerdings: Dadurch dass die Mini-Schiebeschalter nicht mit der Gehäuseoberseite bündig sind, kann man sie leicht bedienen, sie sind aber sehr empfindlich und es ist grosse Vorsicht beim Einschieben der Mikros in die Spinnen geboten, da die Schalter bei leichtem Verdehen leicht beschädigt werden können!