Nachdem ich diese Mikrofone mehrfach bei einer befreundeten Band im Live Einsatz als Overhead- und Hi Hat-Mikro gehört habe, wich meine anfängliche Skepsis gegenüber diesem Low Budget Kondensator Mikrofon. Und da es im Live Betrieb ja generell härter und nicht immer so geordnet zugeht wie im Studio, kommt der günstige Preis dieses Mikros dem meist strapazierten Musikantenbudget unheimlich entgegen, - besonders dann, wenn mal eines dieser Teile zu Bruch gehen sollte. Da halten sich die Schmerzen noch einigermaßen in Grenzen.
Das t-bone SC140 sieht optisch dem AKG C451 S sehr ähnlich. Auch klanglich kommt es m.E. etwas in die Richtung seines edlen Vorbildes: Das SC140 gibt die mikrofonierten Cymbals klanglich recht angenehm an's Pult weiter, wo man dann noch per Klangregelung seine persönlich favorisierten Klangkorrekturen frei nach Gusto durchführen kann. Viel verändern braucht man jedoch nicht, - meine Zildjians (K- und A- Custom) kamen bei linearer EQ-Einstellung am Soundcraft Pult ziemlich originalgetreu über die FoH-Systeme.
Die bei Mikrofonen dieser Preisklasse so gefürchteten China-Höhen sind hier glücklicherweise nicht vorhanden, die Cymbals kommen sehr neutral und angenehm rüber.
Das Eigenrauschen des SC140 hält sich ziemlich in Grenzen und ist für den Live Einsatz allemal vertretbar, denn der Amp des Gitarreros oder der Synth des Keyboarders rauschen allemal um ein vielfaches mehr.
Nützlich und effektiv arbeitende Helferlein sind die am Mikrofon angebrachte, zweistufige Pegelabsenkung und der ebenfalls zweistufig ausgelegte Trittschallfilter.
Wie sich die t bone SC140 beim Studio-Recording schlagen, kann ich leider nicht beurteilen. Für den Live-Einsatz an Hi Hat und als Overheads sind sie absolut brauchbar. Ich habe schon teurere Mikros ausprobiert, die einen wesentlich unangenehmeren Klang hatten. Da vertraue ich doch lieber meinen Ohren wie großformatigen Werbeanzeigen. Wer also ein brauchbares Overhead- oder Hi Hat Mikrofon für echt kleines Geld sucht, Markenfetischismus ausblenden kann und sich bewusst ist, dass das geschätzte Publikum im Saal den Unterschied zwischen einem Neumännlein und diesen Thomännlein i.d.R. sowieso nicht hört, dem sei dieses Mikrofon absolut an's Herz gelegt.