Ich mache Gesangsaufnahmen in meinem kleinen Homestudio mit Rode NT 1-A über Röhrenvorverstärker ART Studio V3 in ein Boss BR-1200. Um meiner etwas verbrauchten Stimme mehr Volumen und Tiefe zu geben wollte ich ein Röhrenmikro testen und bestellte mir das SCT 2000.
Zunächst stellte ich fest, daß das Signal für die volle Aussteuerung des BR-1200 nicht ausreichte, trotz Phantomspeisung. Also schaltete ich den Vorverstärker dazwischen, in "Flat" Einstellung. Das gleiche Stück, vorher mit Rode aufgenommen, klang mit dem t. bone voluminöser und bassiger. Das Rode wirkte etwas flach und hohl dagegen. Nach mehreren Tests mußte ich aber auch feststellen, daß die Bassbetonung etwas zu Lasten der Brilliance geht. Mein Eindruck ist, daß man die Höhen abgesenkt hat, damit die Tiefen mehr zur Geltung kommen. Der Sound erscheint auch etwas rauher, sandiger, was nicht unbedingt nachteilig ist.
Facit: Es hängt von der Stimme und vom Stück ab. Ich kann mir Sänger vorstellen die auf Anhieb sagen: " Das ist es", zumal, wenn sie vorher nur mit dynamischen Mikros gearbeitet hatten. Dann ist das t. bone ein guter und vor allem ein preiswerter Einstieg.
In meinem Fall erwarte ich mehr, weil ich auch Brilliance haben will, die für andere Sänger beim t. bone möglicherweise ausreichend ist. Ich werde also weiter testen und mich in höhere Preisklassen begeben.
Wenn man sich anschaut, was Neumann und Brauner Produkte kosten, kann man das t.-bone nur als relativ großartig bezeichnen. Es muß aber passen.
So habe ich es nach langem Zögern zurückgesandt und nach wenigen Tagen problemlos mein Geld zurückerhalten. Vielen Dank an Thomann. Sinnvolle Tests sind nur im eigenen Umfeld möglich.
Anmerkung: Wer sich das Mikro kaufen will, sollte eventuell gleich einen Ständer mit tiefem Schwerpunkt mitbestellen. Das Mikro ist schwer und überfordert einen normalen Galgen.