Thomann Classica S 4/4 Konzertgitarre

Ich wollte mal ne Bewertung aus dem Jahr 2020 da lassen, weil ich mir vorstelle, dass sich die Fertigung dieser Gitarre über die Jahre verändert hat. Gitarre wird heute wohl in Rumänien gefertigt, wenn ich den kaum ausgefüllten Qualitätsschein richtig interpretiere;-(. Klang ist für den Preis gut. Verarbeitung ist auch ordentlich, aber nicht wirklich spielfertig. Lack super, Bünde sind gut verarbeitet (da steht nichts über) und machen auch stabilen Eindruck. Die Gitarre hat aus dem Stand gute Intonation, allerdings ist die Lage etwas hoch (6. Saite im 12. Bund bei mir gut 5mm). Also habe ich den Steg ein paar mm(!) abgefeilt. Jetzt kann ich auch in höheren Lagen spielen, vorher war das ne Zumutung. Gitarre hält die Stimmung beim Spielen nur so einigermaßen. Kann man noch mit leben, aber schön ist das nicht, wenn man nach jedem 2. Stück nachstimmen muss. Also auch noch neue Mechaniken bestellt. Die gehen schnell ins Geld. Damit ist die Gitarre dann gar nicht mehr so billig. Immerhin ist sind die Dinge, die sich an der Konzertgitarre relativ leicht korrigieren lassen nicht in Ordnung und die Dinge, auf die es ankommt, sind ok. Preis/Leistung somit durchaus interessant, aber keine Gitarre, die man UNBESEHEN einem Anfänger in die Hand drücken sollte.

Toller Klang! Im ersten Moment ist man begeistert. Aber dann... man ist ja kein Anfänger und schiebt die Schuld auf sich, denn dieses Manko hat sie... und hier Zitat eines anderen Enttäuschten das alles erklärt: "Bei der Bundarbeit wurde dermaßen geschlampt, dass bei Griffen (v.a. auf der D Saite), wo sich der Finger im Bund etwas weiter oben, also nicht in unmittelbarer Nähe zu Bundstäbchen befindet, fieße Nebenschwingungen und ein unreiner Ton entstehen, das klingt absolut häßlich und nicht akzeptabel. Da kann man noch so stark drücken wie man will, wenn bei den Bünden derart gespart wird, hilft alles nichts. Ohne diesen "unreinen Ton" (klirren der D-Saite bei A-Dur Griff) wäre die Gitarre der HAMMER, aber so... leider... nein Danke. Echt Schade!

Auf dieser Gitarre habe ich spielen gelernt. Es war für mich also ein Einstiegsmodell. Im Vergleich zu anderen Gitarren in der Preisregion allerdings, war sie schon eine ganz große vom Sound her. Der Plastikklang anderer Einsteigermodelle fehlte hier völlig. Nach 2 Jahren in Benutzung sieht man natürlich Schrammler&Kratzer die Mechaniken allerdings und der Hals tun ihren Dienst noch wie am ersten Tag. Ebenso die Bundstäbchen. Trotz Intensiven Gebrauches(manchmal 2 Stunden/Tag) sind sie nur sehr wenig abgenutzt, ebenso das Greiffbrett.
Nach einigen Saitenversuchen bin ich bei Augustine Red gelandet. Durchsichtiger Sound offene Mitten sind die Folge. Die lauteste ist sie mit Sicherheit nicht, am Lagerfeuer war sie aber niemals zu leise. Alles in allem gibt es sicher besser klingende Gitarren, für den Preis und mit ein Wenig Saitentunig ist sie allerdings eine absolute Empfehlung für Einsteiger und für Fortgeschrittene als Anschaffung wenn man mal einen anderen Sound, der nicht schlecht ist, haben möchte.

Die Thomann Classic S Gitarre ist für Einsteiger das Ideale Modell, ich habe es für meine kleine Schwester gekauft, und sie ist von ihr begeistert. Aber wie der Preis schon sagt, kann man von dieser Gitarre nicht viel erwarten. Dennoch hat sie einen einigermaßen guten Sound. Der Hals war jedoch bei meinem Model etwas Verzogen, habe es zurück geschickt und prompt eine neue Gitarre bekommen... was wieder für die Zuverlässigkeit der Thomann Leute spricht. :)

Meiner Meinung nach ist die Thomann Classic S das ideale Anfänger-Modell, sie lässt sich gut spielen und schaut nett aus. Der Preis ist vollkommen angemessen für dieses Modell.