Thomann CTU-10 Ukulele Stimmgerät

Vorab: Der Clip-Tuner ist sehr klein. Aber: Klein genug um so gut wie kein Gewicht auf das Instrument auszuüben, groß und hell genug um auch unter schwierigen Lichtbedingungen ablesbar zu sein.
Direkt nach dem Auspacken habe ich das Gerät an einer Ukulele, an zwei Gitarren (Klassisch und Western) und einer Violine getestet. Als Referenz zur Stimmung wurde das gute alte analoge Stimmgerät von Korg aus der Schublade gekramt. Alle Instrumente hat der Clip Tuner zuverlässig stimmen können.

Der Clip Tuner reagiert schnell auf Veränderungen und hilft durch die Anzeige der entsprechenden Saite und einem optischen Feedback, wenn die richtige Tonhöhe getroffen ist, bei der Stimmung des Instruments.

Da wäre dann auch mein einziger Kritikpunkt an dem kleinen Ding:
Sobald einmal die richtige Tonhöhe getroffen ist, "klebt" der Zeiger etwas an dieser Stelle - minimale Veränderungen durch Drehen der Mechanik werden nicht erkannt, obwohl die auf dem (analogen) Referenzgerät sichtbar sind.

Daher mein Fazit:
Für den alltäglichen Gebrauch oder als kleiner Reisebegleiter wärmstens und ohne Einschränkungen für Ukulele, Gitarre und Geige zu empfehlen! (vor allem bei dem Preis)
Für höhere Ansprüche sollte auch die höher-preisige Konkurrenz in Anspruch genommen werden.

Wenn man schon ein Stimmgerät speziell für Ukulele anbietet, sollte es auch eine Einstellung für die Baritonstimmung DGHE geben. Zugegeben, sie fehlt mir dank der chromatischen Einstellung nicht wirklich, aber naheliegend wäre es schon. Die meiner Meinung nach mittlerweile ziemlich exotische ADF#H-Stimmung gibt es hier schließlich auch.

Zum Gerät an sich: Die Klemme geht weit genug auseinander und hält gut am Kopf des Instruments. Ein bisschen unruhig ist die Anzeige schon, aber das lässt sich verschmerzen. Gut finde ich, dass das blaue Display bei korrekter Tonhöhe zusätzlich grün aufleuchtet.

Ein bisschen merkwürdig ist, dass auch dieses Stimmgerät etwas klappert, genau wie mein Thomann CTC-50 Red. Das scheint wohl in dieser Preisklasse normal zu sein. Es ist zwar für den Spieler fühlbar, aber für den Zuhörer sicher nicht spürbar und überträgt sich auch nicht auf den Piezo-Tonabnehmer, aber ärgerlich ist es schon.

Ein weiteres kleines Ärgernis ist, dass das Gerät nur *eine* Taste hat. Einschalten und Stimmungen umschalten ist soweit kein Problem. Aber fällt der lange Tastendruck beim Ausschalten etwas zu kurz aus, bleibt es an und schaltet in eine andere Stimmung um. Schalte ich es dann aus, geht es beim nächsten Einschalten in der "falschen" Stimmung wieder an. Hilfreich wäre hier vielleicht eine Funktion, durch einen seeehr langen Tastendruck die Stimmung "verriegeln" zu können (wenn schon aus Kostengründen eine einzige mechanische Taste reichen muss).

Das Teil tut nun seit gut 1,5 Jahren bei mir Dienst.
Bislang war ich mit Sopran und Konzert Uke uneingeschränkt zufrieden.

ABER: Mit der neuen großen Tenor-Uke in Mahagoni (satter voller Klang, viel Resonanz) reagiert der Cliptuner bei der E-Saite nur schlecht oder gar nicht. Mein anderer Cliptuner (Thoman CTC-50) hat hier keine Probleme. Deshalb ein Punkt Abzug für die E-Saite.
Hab trotzdem nochmal einen neuen für die Kleinen Ukes bestellt, da funktioniert er ja prima und außerdem muss ja in jede Gigbag ein Stimmgerät... ;). Er lässt sich flacher "zusammenlegen" als der runde und passt besser in den Koffer Sopranuke.
Gute Preis-Leistung.

P.S.: Ausschalten nicht vergessen, sonst ist die Batterie recht schnell hinüber.

Nachtrag: Auch der zweite, den ich bestellt habe stimmt die E-Saite meiner Tenorukulele nicht. Liegt evtl an der dicken Kopfplatte der Uke. Besser ist der runde Cliptuner Thomann CTC-50 Cliptuner, der stimmt die E-Saite problemlos.