Erst die gute Nachricht (Bewertung): der Klang der Dulcimer kann sich hören lassen. Auch die Verarbeitung des Korpus, der einfachen angedeuteten Schnecke usw. ist für den Preis recht OK. Mit der Lupe darf man da eben nicht nachsehen.
Und jetzt der Rest, die weit weniger tollen Dinge:
Saiten waren schlecht aufgezogen, die Melodiesaiten schräg am Hals, am Saitenhalterende sogar zusammengepfercht in eine Stegkerbe. Vor dem Stimmen mussten die Saiten quasi erst einmal gelockert, entwirrt und ausgerichtet werden.
Vor Kauf des Instruments hatte ich bei Thomann gebeten, Saitenlage und Bundstäbchen, Sattel und Steg noch einmal nachzusehen, ob eh alles OK sei. Antwort von Thomann war, man könne die Instrumente nicht nachprüfen. Kaufte es trotzdem und siehe da: eine Überprüfung wäre sehr sinnvoll gewesen!
Ursprünglich hatte ich dem Instrument 4** gegeben, da die obigen Mängel leicht behebbar waren. Aber nach nur 2-3 Tagen stellte sich ein konsequentes Schnarren der Saiten am 2. Bund ein. Ursache: entweder zu tiefe Saitenlage oder schlecht eingepasster 3. Bund, denn ab diesem hörte das Schnarren wieder auf. Also ab damit zum Gitarrenbauer ums Eck um diesen Fehler zu beheben. Dieser stellte allerdings fest: leicht nach oben gekrümmter Hals nach dem 2. Bund. Er wird versuchen was geht, mit der Saitenlage oder mit dem 3. Bund, denn eine Halsreparatur lohnt sich beim Preis des Instrumentes nicht. Sollten seine Versuche nichts nützen, wird die Dulcimer wohl ihren Weg retour zu Thomann antreten. Schade! Hätte man bei Thomann gleich nachgesehen ob die Dulcimer in Ordnung ist, wären mir und Thomann selbst viele Umstände erspart geblieben. Denke überhaupt, dass es dem guten Ruf des Hauses nicht schaden würde, entweder auch bei preisgünstigen Instrumenten eine Qualitätskontrolle einzuführen und dies auch durchaus im Kaufpreis widerzuspiegeln, oder die allzu billigen Instrumente gleich aus dem Sortiment zu nehmen und hochwertigere zu verkaufen.