Um zum bevorstehenden Umzug auch dem letzten Schätzchen meiner Sammlung (HB JB-40FL SB) eine stabile Verpackung zu gönnen, habe ich diesen Basskoffer bestellt.
Die Lieferung erfolgte thomanntypisch flugs und ich war überaus angetan von dem, was ich da aus der Kartonverpackung schälte. Die Anzahl der verarbeiteten Plastikkrokodile konnte ich nicht feststellen, dafür ist der Tolex-Bezug (fast) makellos und der Koffer sieht durch die Kunstleder-Kantenschutze mit weißen (Stepp-)Nähten absolut wertig und elegant aus!
Am Boden sieht man allerdings die Klammern, mit denen die Wände des Zubehörfachs befestigt sind, die wurden wohl erst nach dem Aufbringen des Tolexbezugs angebracht (deshalb nur "fast" makellos). Sie stehen aber nicht verletzungsgefährdend ab und sind somit nicht sehr störend und außerdem an der Unterseite...
Eine weitere positive Überraschung: das Teil entwickelte nach dem Öffnen nur einen relativ dezenten Duft nach dem berüchtigten Kleb- oder Kunststoff, da hatte ich schon andere Koffer / Taschen mit wesentlich intensiverer Geruchsentwicklung in meiner Bude! So bleibt dem Koffer eine längere Verbannung auf den Balkon erspart (ein paar Stunden durfte er aber dennoch die Aussicht genießen).
Die Anbringung des Griffs ist "asymmetrisch", d.h. wenn der Koffer leer ist ist er leicht "kopflastig". Wenn das Instrument drin liegt ist er recht gut ausbalanciert.
Der Bass passt gut 'rein bis auf die Tatsache, dass der Hals vom Deckel nicht ganz niedergehalten wird, so dass er beim Aufnehmen in die Vertikale und Tragen des Koffers aus der vorgesehenen Vertiefung rutscht. Das lässt sich aber z.B. mit einem Poliertuch (hat man ja sowieso dabei), Handtuch oder einem Stück weichem Schaumstoff, an der betreffenden Stelle über den Hals gelegt, minimieren. Vorteilhafter Weise kann mein 8 cm breiter Ledergurt mit eingepackt werden, ohne dass er vom Instrument abgemacht werden muss (eine Pfriemelei weniger...).
Das Zubehörfach ist größenmäßig durchaus brauchbar, Saiten, Pleks, Tuner und (kurzes) Kabel passen rein und auch für etwas Werkzeug ist noch Platz.
Die Schlösser schließen sanft, fast zu sanft, d.h. man hat den Eindruck sie könnten leicht wieder aufspringen. Dafür kann man die äußeren zwei abschließen mit einem netten Schlüssel in Gitarrenform (einen Ersatzschlüssel gibt's auch dazu), was natürlich keinen wirklichen Öffnungsschutz gegen Langfinger darstellt (da tut's auch ein Schraubenzieher, außerdem würden die eh gleich den ganzen Koffer mitnehmen), aber die Gefahr der Selbstöffnung ist dann zumindest reduziert.
Über die Langzeitstabilität kann ich nichts sagen, stabiler als ein Gigbag ist das Case allemal. Da es zunächst mal "nur" einen Umzug überstehen muss und nicht für den Einsatz "on the road" vorgesehen ist, hoffe ich lange daran Freude zu haben.
Zu dem angebotenen Preis ist es auf jeden Fall eine Kaufempfehlung wert!