Also um 270€ eine vollmassive Oktavmandoline zu bekommen, ist ja eigentlich unglaublich, erst recht, da es eigentlich ein eher seltenes Instrument ist in Mitteleuropa und daher nicht in so großen Stückzahlen produziert wird.
Die bisherigen Bewertungen stimmen, habe "blind" gekauft und bin nicht enttäuscht worden.
Den Klang würde ich als durchaus voll bezeichnen, habe aber keinen Vergleich.
Da ich seit über 20 Jahren Gitarre spiele, habe ich fürs Erlernen natürlich bessere Voraussetzungen als ein Anfänger.
Mit einem Finger jeweils ein Saitenpaar hinunter zu drücken ist eigentlich überraschend einfach, das habe ich mir schwieriger vorgestellt.
Wie jede Gitarre auch muss man diese Oktavmandoline natürlich auch einstellen (lassen). Wenn man seine Gitarren selber einstellen kann, kann man auch die Oktavmandoline einstellen, wenn nicht, dann auf jeden Fall zum Instrumentenfachmann gehen.
Was möchte ich noch hervorheben?
Werkssaitig sind 11er Saiten drauf, klingen gut, ich finde aber 12er noch voller (wie bei meinen Gitarren), habe die Daddario EJ80 drauf, sind super.
Die Brücke (Bridge): habe mir gedacht, die ist fix verklebt - nein, ist sie nicht. Beim 1. Saitenwechseln kam sie mir gleich entgegen, hing aber am Tonabnehmer-Kabel dran. Durch dieses Kabel ist die Position der Bridge nicht völlig frei, man hat zumindest einen Anhaltspunkt. Tipp von mir: Vor dem Saitenwechseln rund um die Bridge kleine Streifen Malerband aufkleben (lässt sich rückstandsfrei wieder ablösen), dann weiß man nachher die exakte Position der Bridge (ganz wichtig für die Intonation)!
Soweit ich in Mandolinenforen gelesen habe, ist solche eine frei bewegliche Bridge normal bei Mandolinen. Man richtet die Bridge einmal perfekt aus, sodass die Intonation exakt passt, dann markiert man die Ränder der Bridge, damit man immer die exakte Position der Bridge weiß (wenn man sie beim Saitenwechseln auf einmal in der Hand hat).
Die Oktavmandoline hat einen Nullbund! So etwas habe ich bis jetzt noch nie gesehen. Hat aber den klaren Vorteil, dass die Nut nur dafür da ist, die Saiten zu halten. Die Saiten liegen also am Nullbund auf, man muss hier nichts mehr einstellen/feilen.
Die Stegeinlage ist aus Ebenholz?, muss man natürlich abschleifen, um eine angenehme Saitenlage zu bekommen.
Hals vorher einstellen mit dem Halsstabschlüssel (Trussrod), liegt bei, fertig ist sie eingestellt.
Eine Tasche ist auch noch dabei (entgegen der Beschreibung). Ist aber nur als Staubschutz zu gebrauchen, da völlig ungepolstert, also kein Schutz. Habe mich also auf die Suche nach einem gut gepolsterten Gigbag gemacht, sehr schwer zu finden bzw. sehr teuer (100€ aufwärts?).
Abhilfe schafft der Thomann Banjo Gigbag um 22€, passt ziemlich gut und ist gut gepolstert, was will man mehr?
Gurtpin: Leider ist beim Halsansatz kein Gurtpin installiert. Kann man aber ganz einfach selber anbringen (einfach YouTube Videos dazu suchen), ist recht einfach.
Als Gitarrist habe ich mir gedacht, man kann ohne Gurt spielen, dann kippt die Oktavmandoline aber irgendwohin, nicht gut. Mit Gurt kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren, das Spielen.
Tonabnehmer ist völlig ausreichend, passt.
Fazit:
Mit ein bisschen Nacharbeit/Einstellarbeit bekommt man hier ein tolles Instrument für einen unschlagbaren Preis, das auch sehr schön aussieht!