Das Thomann Acoustic-Steel Gigbag Premium hab ich für meine neue Fender Resonator gekauft, weil ich nicht noch so eine schwarze Textiltasche wollte wie die, in denen meine anderen Gitarren ein behagliches Daheim gefunden haben. So kann ich schon von außen sehen, was drin ist! :-) Für meine Zwecke reichen Taschen völlig aus, ich brauche noch keine teuren Koffer.
Außer der Reso hab ich zu Testzwecken mal eine 4/4 Konzertgitarre, eine Dreadnought und eine 12er Ovation reingepackt. Die passen theoretisch und auch praktisch alle bequem rein, aber die Reso wohnt da jetzt und fühlt sich sehr wohl. Innen ist's überall schön weich und gemütlich gepolstert, außen schützt ein Bezug aus Ledernachbildung wirksam vor Regen und anderen mechanischen Angriffen. Überdies sind die neuralgischen Punkte im Innern, die bei anderen Modellen gern mal frühzeitig zerbröseln, hier sinnvoll verstärkt.
Die Anzahl der Tragegurte und Griffe ist für die Standardanforderungen ausreichend, also das Tragen in der Hand, das Verladen ins Auto oder der Transport auf dem Rücken, wenn du zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs bist. Wenn die Gitarre in der Tasche an der Wand steht, steht sie gut und sicher. Selbst wenn sie umkippen sollte, schützt die Polsterung das Instrument zuverlässig.
Anzahl und Größe der zusätzlichen Staufächer sind ebenfalls vollkommen ausreichend. Das große Fach nimmt locker einen A4-Pappordner für Noten oder die Bewerbungsmappe an der Musikhochschule auf, in den kleinen Fächern ist dann immer noch genug Platz für Gurt, Stimmgerät, Saiten, Werkzeug, Kapo, Bottlenecks, Putztuch und so weiter. Bei den Reißverschlüssen hat Thomann auf Qualität gesetzt, das ist fein.
Das einzige, was mich bei dieser Tasche wirklich abtörnt, ist die Befestigungslösung für den Hals. Erstmal ist die Fixierung der Halshaltewurst an der Innenwand mit Klett Grütze (sowas gehört fest vernäht oder wenigstens stabil verklebt) und außerdem gibt es faktisch keinen Verstellbereich, so dass der Hals immer zu viel Spiel hat und in der Tasche wackelt. Das Problem lässt sich jedoch leicht beheben, indem man den vorhandenen (unbrauchbaren) Mini-Klettpunkt heraustrennt und einen Euro für einen hinreichend langen (20cm) Klettverschluss investiert. Dafür gibt's einen Stern Abzug, denn dieser Mangel - so klein er auch sein mag - ist ebenso unverständlich wie vermeidbar.
Das ist aber wirklich das einzige, was mich an dieser Tasche gestört hat, sonst und insgesamt bin ich sehr zufrieden damit. Selbst das synthetische Odeur, dass die neue Tasche laut anderen Musikerkollegen verströmt, vermag ich nicht zu bestätigen. Meine roch im Auslieferungszustand neutral.