Habe das Kolophon für meine Bratsche mit Dominant-Saiten gekauft. Es spielt sich sehr gut und macht einen etwas weicheren Eindruck, "klebt" dadurch gut an den Saiten, aber nicht übermäßig. Gegenüber dem vorher verwendeten Bernardel klingt es etwas stumpfer, hat aber eine bessere Ansprache.
Es handelt sich um ein Lärchenharz-Kolophon. Gerüchteweise trocknen diese nicht so schnell aus wir Fichten- oder Pinienkolophone, ebenfalls gerüchteweise darf man sie aber nicht mit Kolophonsorten von anderen Baumharzen mischen. Dies soill zur Verseifung führen, die einen Austausch des Bezugs nötig macht.
Sehr gut finde ich die Aufbewahrung in einer Dose. Dies verhindert Beschädigung und Austrocknen. Die Dose ist klein genug für das Zubehörfach. Leider ist die Dose so gestaltet, dass man das Kolophon zur Anwendung herausnehmen muss. Das Tuch ist aus Baumwolle und ziemlich starr mit ausfransenden Kanten, das ist nicht so schön, aber für den Preis kann man sich nicht beklagen.
---
Kurzer Nachtrag nach 3 Jahren durchgehendem Gebrauch:
Klanglich fand ich es bis zum Ende hervorragend (spiele mittlerweile auch auf Larsen, nicht mehr auf Dominant). Auf meinem Instrument hatte es eine gewisse Brillanz, die mir sehr gut gefällt. Gleichzeitig ist die Ansprache gut. Die kleine Dose finde ich auch perfekt (sollte jedes Kolophon haben) und mir gefällt es auch sehr, dass das Einschlagtuch aus Baumwolle ist - an die Handhabung gewöhnt man sich. So hat man wieder etwas Plastik vermieden.
Weshalb ich nun doch umgestiegen bin: es hat sich als sehr sensibel gegenüber Klimaschwankungen erwiesen. Im Sommer war es das beste Kolophonium der Welt, aber sobald die Übergangsjahreszeit einsetzte, wurde es irgendwie spröde und staubig. Ich habe mal in einer ausgekühlten Kirche gespielt, da ist mein Bogen einfach nur durchgerutscht. Zu Hause im Warmen ging es dann wieder. Vor dem Üben im Winter noch mal kurz stoßlüften? Keine gute Idee. Auf die Dauer war das anstrengend. Nun muss eine andere Marke beweisen, dass sie es besser kann.