Thomastik IN110

Ich spiele seit mittlerweile gut 35 Jahren Gitarre. Früher spielte ich GHS, die letzten (mindestens) 10 Jahre war ich D?Addario (0.95?er) treu, habe jedoch aus Neugier vor etwa 2 Jahren die Thomastik Infeld Superalloy IN110 ausprobiert - und ich habe mich geärgert, dass ich das nicht schon früher getan habe!

Grandiose Saiten.... PUNKT! Und zwar für mich in jeder Hinsicht: angenehmer Saitenzug, gute Haptik, sehr schöner und ausgewogener Klang und vor allem eine extrem lange Haltbarkeit.

Die D?Addarios klangen frisch aufgezogen mir immer sehr/zu höhenreich, flachten dann relativ schnell ab.... klangen auch recht schnell dumpf, büßten das Susatin ein. Die Infelds sind hier wesentlich neutraler: keine überspitzten Höhen der neu aufgezogenen Saiten.... die Transparenz und das Sustain bleibt wirklich sehr lange erhalten. Auch laufen die Saiten längst nicht so schnell an wie bei der Konkurrenz, sprich nicht nur der Sound, sondern auch das gute Spielgefühl bleibt länger erhalten.

Unterm Strich macht sich der Mehrpreis auf jeden Fall bezahlt. Ich spiele die Saiten mindestens doppelt so lange wie die D?Addarios (und ich spiele täglich...).

Und noch ein angenehmer Nebeneffekt: bisher ist mir noch keine einzige "Infeld"-Saite gerissen. Gut, das ist eh ein seltenes Phänomen bei mir, aber gerade beim Dehnen der frisch aufgezogenen Saiten hat sich hin und wieder mal eine D?Addario verabschiedet.... jetzt nicht mehr.

Habe die Saiten auf meiner Gibson ES Les Paul als Wraparound aufgezogen und bin begeistert. Klare differenzierte Töne allenthalben, die "luftige akustische Seite" des Instruments wird im Vergleich zu anderen Saiten deutlich gepusht. Hochmitten und Höhen klingen angenehm und nicht schrill. Sehr ausbalancierte Bässe, das macht einfach Spaß und erweitert spieltechnisch den musikalischen Horizont! Wenns rockig wird gibt es kontrolierbares Feedback mit sehr guten Obertönen, auch wenns dann noch heftiger zur Sache geht. Haltbarkeit im Sound und in der Oberfläche finde ich überdurchschnittlich gut. Saitenhärte und das daraus resultierende Spielgefühl sind klasse! Klingt gut - spielt gut!

Nach nunmehr 4 Monaten Erfahrung mit diesen Saiten fühle ich mich verpflichtet, eine neue Beurteilung zu schreiben.

Kurz: nie mehr etwas anderes.

Länger:

Die Haltbarkeit der Saiten ist unglaublich. Die sind jetzt 4 Monate auf meiner Grab&Play-Gitarre und wollen einfach nicht nachlassen. So etwas habe ich in über 40 Jahren noch nie erlebt.

Die Sensitivität bzw. Musikalität dieser Saiten ist nicht minder unglaublich. Und auch dass kannte ich vorher nicht. Es ist damit sehr leicht möglich, einen Overdrive-Sound zu fahren, und durch schlicht leichteren Anschlag fast clean zu spielen. Und das alles ohne Volume-Poti. Das verschafft mir im Spiel eine Bandbreite, die schier unglaublich ist. Vorher nie erlebt.

Das Oberton-Verhalten ist, Ihr ahnt es, unglaublich. Flageoletts am zweiten Bund? Kommt nicht viel, schon klar, aber es kommt was, kein Problem für einen Röhrenverstärker. Klingt eher nach Hammer auf Amboss, aber anderes ist nicht zu erwarten. Klingt gut, ist brauchbar. Vorher nie erlebt.

Über Detailtreue wäre alles schon geschrieben. Unglaublich? Nee, ehrlich jetzt? Diese Saiten holen so viel mehr aus einem Instrument, dass sich nicht immer die Investition in ein vermeintlich besseres Instrument lohnt. Vorsichtig genug ausgedrückt?

Einen Haken gibt es. Diese Saiten muss man beherrschen lernen. Leicht machen die es einem nicht unbedingt. Die sind alles andere als bequem oder weich (also alles andere als Coca Cola, respektive Zucker). Gerade mit diesen anderen Paradigmen versuchen ja andere Hersteller Kunden zu ködern. Aber über Saiten das Instrument selbst beherrschen zu lernen, ist sicherlich eine gute Idee.

Fazit: das muss so richtig ehrlicher Piano-Stahl sein. Großartig. Großartig, was man damit veranstalten kann.

Edit: ich bin ja so glücklich - was ich zum Anlass nehme, hier noch einmal zu schreiben. Gerade ist mir eine Saite gerissen. Dies, nachdem sie bei täglicher recht intensiver Beanspruchung schon ca. 6 Monate drauf waren, was auch in Sachen Sound überhaupt kein Problem darstellt. Und jetzt ist mir endlich mal die hohe E-Saite gerissen. Aha, diese Saiten sind also auch nur menschlich. Mein Rekord auf meiner damaligen Grab&Play-Gitarre liegt bei etwa 12 Monaten. Und dann habe ich sie auch nur runter genommen, weil ich andere Tuners einbaute. Schlechtes Geschäft für Thomann, schon klar - aber wenn die doch auch mal reißen?

Da ich immer schwitzige Hände habe, war ich auf der Suche nach Edelstahlsaiten. Der Klang der Thomastik wurde hochgelobt, so dass ich sie mir gekauft habe (Version IN110).

Fazit: hohe Qualität, denn sie reißen nicht und halten ihre Stimmung auch auf meiner "Bastelgitarre". Wider Erwarten ist der Klang in Tiefen, Mitteltönen und Höhen gleich kräftig. Für mich sehr ausgewogen und angenehm. Nach einem heißen Sommermonat, Schweiß und fast täglichen üben keine Spuren der Korrosion. Auch die G-Saite lässt sich noch sauber stimmen.
Mit dem IN110 hatte ich den zweitstärksten Saitensatz zum Test. Keine Schmerzen mehr, die Saiten verlangen doch noch viel Kraft für saubere Klänge, daher ein weiterer Test mit den schwächsten Satz IN109 von Thomastik.

Meine Lieblingssaiten waren eigentlich immer Ernie Ball, allerdings musste ich die Wöchentlich oder vor jedem Gig wechseln, da mein Schweiß die Saiten regelrecht aufgelöst hat.

Die Thomastik bieten mir einen nicht unähnlichen Klang, halten allerdings sehr viel länger (einen Monat, manchmal sogar länger!), was mich den kleinen Aufpreis gegenüber den "Standardfirmen" gerne bezahlen lässt. Außerdem ist das manchmal etwas "steife" Spielgefühl der Ernie Balls verschwunden, das Spielgefühl der Saiten ähnelt eher dem von Daddarios. Ich benutze sie entweder als 10ner oder 11er, das mache ich von der Mensur der jeweiligen Gitarre abhängig.

Ich kann die Saiten also echt jedem empfehlen, der bei der Auswahl der Saiten auch mal ein wenig von den ausgetretenen Pfaden wandeln will, ohne soundmäßig etwas völlig neues zu suchen.

Ich habe eine Menge unterschiedlicher Saiten ausprobiert. Als Standard und gelegentlicher dropped-D Tuning Spieler waren das 9er, 10er, 11er (in Eb) und Hybrids. Irgendwas war immer: Stimmstabilität, Sound, Spielgefühl, Haltbarkeit, also habe ich weiter gesucht.

Seit zwei Jahren spiele ich die Infelds und seit dem ist die Suche beendet. Die Saiten halten die Stimmung, klingen angenehm ausgewogen und ehrlich - auch am Ende ihrer Lebenszeit - und der 10er Satz fühlt sich für meinen Geschmack eher wie ein 9,5er an, was ich gut finde.

Wer also noch den richtigen Satz Saiten sucht der sollte die hier auf jeden Fall mal ausprobieren. Allen anderen kann es zumindest nicht schaden die zumindest mal probehalber zu spielen.

Ich habe die Saiten für eine Jazz Gitarre gekauft (Framus 5-120). Da ich die Werksaiten alsbald gegen diese gewechselt habe, habe ich nicht wirklich einen Vergleich auf diesem Instrument - der Unterschied zu den Werksaiten ist, wenig verwunderlich, natürlich eklatant. Insgesamt würde ich die Saiten als brillant und Obertonreich bezeichnen Bässe sind rund aber haben einen guten Snap auf der Hollowbody. Die Stimmstabilität ist sehr gut. Das Spielgefühl gut, sie sind nicht so flutschig wie beschichtete Saiten, was beim Sliden auffällt, dafür bei Bendings angenehm ist. Die Haltbarkeit schein bislang sehr gut zu sein, halten einen klaren Ton sehr lange (+- 100 Übstunden) Kann sie zum erproben sehr empfehlen und werde sie auch wieder kaufen.