Bei den Thomastik Jazz Flats 324 handelt es sich um 32'' Flatwound Saiten, dessen Stahlkern mit einer Nickellegierung umspannt ist.
Hier ist es gleich fraglich, ob Bassisten mit einer bekannten Nickel - Allergie überhaupt zu den Saiten greifen sollten.
Flatwoundsaiten sind die ursprünglichen E Bass Saiten und in diesem Fall für mich, da ich für meinen Höfner Violin Bass den bekannten Vintage Klang der 60 ger Jahre forcieren wollte unerlässlich.
Die Thomastik Flatwound Saiten haben prinzipiell eine sehr geringe Zugspannung. Sie sind dadurch sehr leicht bespielbar und kommen besonders Anfängern schon dadurch entgegen, dass bei unsauberem Greifen überhaupt keine Greifgeräusche übertragen werden. Es entsteht auch nicht das sonst hörbare Klackern beim Kontakt mit den Bundstäbchen.
Die Saitenstärke ist für Shortscale Bässe perfekt, bei einem Höfner Violinbass allerdings sehr grenzwertig. Die aüßerst dicke E Saite legt sich wie eine Wurst um die sehr filigrane Mechanik des Höfner Basses und ich habe jedes Mal beim Stimmen Zweifel, ob sie das aushalten wird.
Alle anderen Bassmechaniken, besonders die dicken Vintage Reverse sollten jedoch gut damit fertig werden.
Die Thomastik Flats haben ganz allgemein einen warmen, bassigen Klang mit einer hölzernen Komponente. Der kleine Violin Shortscale Bass klingt dabei schon richtig Kontrabassig und bringt bei eingeregelten Höhen durch den Steg Pickup einen Typischen 60s Halbakustik Sound, den ich bei anderen Saiten eher vermisst habe.
Bei Bässen, die einzig über einen Neck - Humbucker verfügen, der auch wirklich unmittelbar in Halsnähe montiert ist, kann der Sound schon mal eher mumpfig werden. Das mag für Ska und Reggae noch gehen, für andere Musikrichtungen fehlen dann aber definitiv die Brillianzen.
Die Saiten erscheinen mit einem Kaufpreis von über 30 Euro teuer, man sollte dabei aber bedenken, dass Flatwoundsaiten in der Regel halten, bis sie irgendwann mal von alleine abfallen.
Eine Haltbarkeit von 10 bis 20 Jahren ist keine Seltenheit für Flatwound Saiten.