Für meine neue HB-35 Plus Vintage wollte ich die besten Saiten für cleanen, melodiösen Jazz, bei dem man die 6 oder 9, 6/9 oder sonstige Gemeinheiten gleichberechtigt und transparent heraushören kann.
Nach Studium hiesiger Literaturangebote bestellte ich die TI JS111 Swing und aus kindlicher Neugierde heraus auch gleich die JS111T, also mit dem T hintendran (deren Unterschied man unerwähnt lassen kann, nicht der Rede wert ist).
Erkenntnisse meiner wissenschaftlichen Inhouse-Untersuchungen:
* Diese JS111 sind die besten Gitarrensaiten, die ich in ca. 50 Jahren unter die Finger bekommen habe, bis ich ...
* jetzt die JS112 nachbestellt und aufgezogen habe.
Bei jenen ist der Attack gerade der tiefen E-Saite fester, ja packender als bei den 11ern. Also JS112 für die HB und gut ist. Die JS113 habe ich bereits im Haus, will aber noch nicht ran. Das Spielgefühl ist erste Sahne, die Oberfläche der Saiten für einen anonymen Fingerpicker und Plektrumvermeider wie mich mit verdammt hohem Suchtfaktor verbunden.
* Die JS111 mussten natürlich runter und - wieder aus dieser Neugierde heraus - auf eine ca. 40 Jahre alte YAMAHA FG-332 (keine einzige Saite ist dabei kaputt gegangen).
Was haben diese Saiten aus der "Alten" gemacht? Jazzig-bluesiger geht es nicht mehr, so war die noch nie. Keine störenden Nebengeräusche in der schon gedämpfteren Geschmacksrichtung „Elixir-Nanoweb-phosphor-bronze" und eine Rückmeldung von Holz und Body, die einfach umwerfend ist. Darauf hat die Alte um die 40 Jahre warten müssen? Warum hat mir niemand gesagt, dass flatwound E-Gitarrensaiten auf Westerngitarren so eine gute Figur machen, eine solche (neue) Spielfreude entfachen können?
* Die übrigen JS111 habe ich aus … (s.o.) ... dann auch noch auf meine deutlich jüngere Korean Fender Strat getan, wobei wieder keine einzige Saite zu Bruch ging. Bei der Strat gerät der Eschekorpus bei den 11ern schon trocken angespielt in „Wallung“, bei den 12ern ist es ihr schon zu viel und sie reagiert verhaltener.
* neug..., wie ich bin, bekam zuletzt meine zweite „Alte“, eine ca. 45-jährige YAMAHA FG-335, die 11er verpasst, war allerdings nicht so angetan, wie ihre große Schwester.
Mit den 12ern wollten beide nicht zusammen arbeiten, sie meinten übereinstimmend, dass mit den 12ern "keine rechte Stimmung" aufkommen würde.
Da sag mir einer, Gitarren hätten keinen eigenen Kopf. Keine ist wie die andere ;)