Die Samples sind brauchbar um einen stark komprimierten Metal/Rock-Song mit knalligen Drums zu unterlegen und klingen auch wirklich gut. Wer jedoch dabei Wert auf eine möglichst realistische Dynamik und nuancierte Übergänge legt, diverse Drummer in Proberäumen gehört hat, vielleicht auch selbst Drums spielt, der sollte sich vielleicht lieber ein Produkt mit mehr Layern zulegen und mehr Geld ausgeben. Die 20 Velocity-Layer, die uns die bekanntesten etablierten Hersteller für einige Sounds wie etwa die Ride dafür zur Verfügung stellen, sind dafür einfach nicht ausreichend und liegen weit unter dem technisch machbaren. Denn schon allein das alte sfz-Format bietet einem 127 Velocity-Stufen mit Round Robin, und solche Instrumente gibt es auch. Dabei gibt es SFZ seit über 10 Jahren, wir haben inzwischen 2017, und die technischen Möglichkeiten werden von den bekanntesten Virtual-Drums-Herstellern immer noch nicht annähernd voll ausgereizt.
Beachtenswert ist die Verkaufsstrategie, und die ist bei sämtlichen etablierten Herstellern praktisch gleich:
Da werden nicht direkt alle Karten auf der Produktseite auf den Tisch gelegt, etwa detalliert aufgelistet wie viele Layer pro Sound wirklich vorhanden sind, der Käufer soll mit gutem Sound und knallig gemasterten Werbetracks überzeugt werden, nicht nach Fakten sondern nach Gefühl entscheiden. Teilweise ist es kaum möglich an solche detaillierten Informationen überhaupt zu kommen, da nur ganz grobe Angaben in Manuals auffindbar sind, manchmal nur in einem Nebensatz.
Man weiß nicht, was man kauft!
Das ist schade, weil es eine konzeptionell wirklich gute Software ist. Nur die Libraries sind - wie soll man sagen - im Umfang vergleichsweise etwas dürftig.