Trace Elliot ELF Basshead

Als User von hochwertiger Glockenklang-Hardware (und FMC; und Marleaux; und Acoustic Image) habe ich mir den Zwerg als Backup besorgt sowie - das war der Plan - für mein Akustikquartett, in dem ich Kontrabass spiele und mit dem (wenn nicht gerade Pandemie ist) oft Auftritte in kleineren Räumen (Hintergrundmusik) stattfinden, wo ich der einzige mit Amp bin.

Zuerst das Unerfreuliche: Letzteres kann ich vergessen. Auch wenn der ELF wunderbar zu meiner Achtzollbox von Glockenklang passen würde und - Bässe, Mitten, Höhen runtergedreht - sehr gut, fast akustisch klingt: Bei einem Lüfter wie ein Föhn würden mir die Kollegen und das Publikum den Hals rumdrehen.

Bei der Inbetriebnahme bzw. beim ersten Einschalten in meinem kleinen Proberaum (ungedämmt) war ich erst mal geschockt: Neben dem unerwartet lauten Lüfter dröhnte es wie Sau, so dass ich schon dachte, der Amp sei kaputt. War aber dann nur der Ground-Lift-Schalter in der falschen Position. Den umgedrückt und schon war das Dröhnen weg.

Und nun zum Positiven:
Der Amp klingt unerwartet gut, sowohl mit E-Bass als auch mit Kontrabass (siehe oben; mit einer größeren Box für die größere Bühne oder im Freien) - und er ist für die paar Watt sehr laut.
Den Lautstärketest in einer Big Band an einer 8Ohm-Box hat er locker bestanden.

Also: Für Proben mit elektrifizierter Band, für Gigs außerhalb kleiner Räume und natürlich als Backup ist der Kleine hervorragend geeignet.

Preis-Leistungsverhältnis: Sehr gut.

Die britische Traditionsmarke Trace Elliot hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. In den 1980ern und 1990ern setzte sie Standards im Bereich der Bassverstärkung. Wurde erst an Gibson, dann an Peavey verkauft. Und dann wurde es erst einmal still um sie. Ich muss dazu sagen, dass ich seit ca. 25 Jahren TE Equipment benutze und dessen Zuverlässigkeit schätze.

Der Amp kommt in einer edel aussehenden, schwarz-grünen Box. Das Innenleben besteht aus schwarzem Schaumstoff. Ein bisschen Eye Candy muss sein. Sieht nicht schlecht aus.

Das Gerät selbst ist für seine Größe doch erstaunlich schwer. Solide gebaut und wertig. Die Regler laufen sehr sauber. Das Ganze macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck.

Der erste Test verlief zu Hause mit Kopfhörer. Klingt gut der Kleine. Zum Üben ist er bestens geeignet. Die Dreiband Klangreglung überzeugt und kommt dem bekannten Sound schon recht nahe. Aufgrund der extrem kompakten Bauweise fehlen natürlich Features, die bei aktuellen Amps Standard sind, wie z.B. Speakon und Tuner Ausgang. Damit kann man aber leben.

Im Proberaum machte er ebenfalls eine gute Figur, Ich vermisste aber den Druck und das Volumen meines aktuellen Arbeitsgerätes. Dieser hat allerdings auch 500 Watt. Nach einem Betrieb von 3 Stunden wurde das Gerät schon recht warm. Der Lüfter arbeitet permanent. Das Geräusch störte mich aber nicht wirklich.

Fazit: Tja, ist das nun ein richtiger Trace Elliot oder nicht? Mit den bekannten Amps der Marke hat dieser hier freilich nicht mehr viel zu tun. Die Zeit schreitet voran und der Trend sind nun mal digitale Verstärker. Wir haben hier einen Kleinstverstärker, der meiner Meinung nach heutigen Maßstäben etwas an Leistung zu wünschen übrig lässt. Allerdings überzeugen das Handling und das Gewicht. Vorbei sind die Zeiten, in denen der Bassist 30 kg schleppen musste. Der ELF ist ein extrem kompakter, vollwertiger Bassverstärker. Und wie immer im Leben, ob man den Sound mag oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Dazu gibt es mittlerweile auf YouTube verschiedene Review Videos. Ich werde ihn vornehmlich zum Üben benutzen, vielleicht auch bei der Probe. Defintiv ist er aber auch Live einsetzbar.

Kleinster Bassamp am Markt.
Spielt in einer Liga mit Gallien Krueger MB200, dem TC Electronic BH250 und evtl. noch dem Nanomark.
Der Amp ist gut verarbeitet. Der EQ greift beherzt zu. Leiser Lüfter. Sound geht Richtung alter Trace Boliden.
Selbstverständlich ohne deren Headroom. ;-)
Für leise Bands ist das Ding gerade ausreichend. Als Ersatzverstärker oder für zu Hause auf jeden Fall empfehlenswert.
Aus dem DI Ausgang habe ich Stand heute noch keinen gescheiten Sound herausbekommen. Dieser ist post EQ und der Klang dort hat nicht das mindeste mit dem an der Box anliegenden zu tun, so dass man gezwungen entweder auf dem DI oder dem LS Ausgang einen unbefriedigenden Sound zu haben.
Ansonsten sehr putzig das kleine Kistchen. Süß!

Aus reiner Neugierde gekauft - spiele im Proberaum schon lange auf einem alten Trace. Der Klang des ELF ist etwas frischer, aber wirklich sehr Trace typisch. Die Klangregelung wirkt genau da, wo man's braucht, daher viel praktischer zum arbeiten damit als mit den vielen EQ Reglern des Originals. Perfekt als Übungsamp und in der Band ein gut brauchbares Gerät, wenns nicht allzu laut sein muss. Wie immer ist es entscheidend, wo und in welchem Winkel die Bassboxe im Raum steht, um einen ausgewogenen, im Klangbild der Band angepassten Basssound zu bekommen. Ich hoffe nach dem ELF gibts eine 12 mit ein bisschen mehr Kraftreserve - das würde den alten Trace definitiv ersetzen. Für das dürft er auch ein bisschen grösser sein. Das Design ist solid aber - sorry - etwas stilfrei wie halt meisten Bassamps. Beim Design des beigelegten Täschchen ging es wohl auch etwas zu grün her; der Klettverschluss ist so hoch angesetzt, dass es nicht richtig geschlossen werden kann - die schön gestickten Logos würden verdeckt, wäre der Klett korrekt platziert. Darum siehst du nie ein Foto mit nem ELF in der Tasche :-)

Ich war auf der Suche nach einem sehr kompakten, leichten und dennoch leistungsfähigen Amp als Back-Up und für second stage Anwendungen. Der Trace Elliot ELF hat mich positiv überrascht: Das Teil passt in jeden Gigbag und ist dabei trotzdem überraschend leistungsstark. Der Amp klingt wie ein richtiger TE-Amp eben klingen soll, die Charakteristik ist klar zu erkennen. Der 3-Band EQ regelt zuverlässig wobei die Regler etwas schwer zu erkennen bzw. abzulesen sind. Für den Preis und die Größe absolut zu empfehlen. Ich habe ihn von nun an immer als Back-Up dabei und nutze ihn bei kleinen Gigs mit 1x10er Box auch als Standalone, absolut ausreichend auch für Rock u.ä.

Zwei Negativpunkte gibt es allerdings:
- die Mitgelieferte Tasche ist eine Fehlplanung. Der Amp passt zwar rein aber für das Netzkabel wird es schon knapp und mit dem Boxenkabel dann definitiv zu viel. Hier hätte man lieber etwas mehr Platz in das ansonsten schöne Täschchen eingeplant.
- der (temperaturgeregelte) Lüfter ist sehr laut. So laut, dass es in der Probe zwischen den Songs schon stört und ich den Amp manchmal für 3 Minuten ausschalte bis der nächste Song angezählt wird. Das hatte ich noch bei keinem anderen Amp gemacht. Ich habe im Internet einige Testberichte gelesen und scheinbar gibt es bei TE auch eine gewisse Streuung. Einige Nutzer sind entweder weniger empfindlich oder haben einen leiseren Lüfter erwischt. Meiner gehört wohl zu den lauteren Vertretern...