Ich spiele das Transit-B jetzt mittlerweile seit etwas über einem Jahr, kann jetzt also schon fast von einer Langzeiterfahrung reden.
Mein Ausgangspunkt:
Ich hatte vorher ein Trace Elliot Full Stack, mit Topteil (10kg), einer 4x10 und einer 1x15 Box (jeweils knapp 50kg).
Nachdem das Topteil leider endgültig den Geist aufgegeben hatte, habe ich nach passendem Ersatz gesucht. Mittlerweile war es aber in meiner damaligen Band so, dass wir sowohl live als auch bei den Proben mit In Ear Monitoring gespielt haben. Ein richtiger Bassamp hatte sich somit erübrigt. Da ich auch nicht mehr so viel schleppen wollte, habe ich mich für ein Preamp-Board entschieden. Erst war ich beim Galien Krüger Plex, der aber nicht den Sound wiedergeben konnte, den ich wollte, war ich doch vom Trace einiges gewohnt.
So bin ich dann beim Transit-B gelandet.
Zu den Anschlüssen will ich hier nicht so viel schreiben, die sind auf der Produktseite recht gut beschrieben. Das einzige, was hier leider fehlt (und beim Plex vorhanden war) ist ein Send/Returnweg für Effekte.
Mein Aufbau:
Die Pfeile geben die Richtung der Kabel an:
Bass -> Wahwah -> Chorus -> Drive -> Trace Elliot. Von hier aus über den Post DI in die PA, von da aus über einen Aux-Weg ins In Ear Monitoring.
Ich verwende einen aktiven Sire M7 Bass, bevor ich den Sire hatte, einen aktiven Ibanez SRX 505.
Musikrichtung: Funk, Punk, Metal, Hardrock. Hin und wieder auch Ballade.
Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist m.E. sehr hochwertig. Man muss hier keine Angst haben, etwas kaputttreten zu können. Das Board selbst ist recht massiv und macht einen unzerstörbaren Eindruck
Die Potis arbeiten extrem sauber und haben einen recht hohen Drehwiderstand, so dass man keine Angst haben muss, etwas beim Gig zu verstellen. Hier ist lediglich die Tasche ärgerlich. Diese ist recht eng, und beim ein- und auspacken verdrehen die Potis dann eben doch. Im Koffer oder auf einem Pedalboard ist dies aber kein Problem mehr.
Sound:
Trace Sound. Man muss ihn mögen. Der Pre-Shape Schalter macht seinen Job, und nimmt einen bestimmten Mittenbereich raus. Das habe ich schon früher extrem geliebt, setzt man sich doch im Proberaummatsch nochmal deutlich von der Gitarre ab.
Von tief grollend über tief weich, bis zu knalligen oder auch weichen Höhen kann man schon viel über den EQ variieren. Zusätzlich lässt sich dieser auch ab- und anschalten. Ich musste auf jeden Fall nicht sehr lange probieren, um meinen Sound zu finden.
Der Compressor erscheint mir sehr sanft, erst wenn man Höhen- oder Tiefenbereich hierbei weiter aufdreht, merkt man es spürbar. Der Compressor war beim vollwertigen Amp (AH300-7) da etwas kräftiger. Aber es ist nicht unbedingt ein Verlust. Der Comp kann per Knopfruck (nicht per Fußschalter) noch vor oder hinter dem EQ platziert werden.
Der Drive macht ebenfalls seine Arbeit, wird aber von mir selten genutzt, da er auch, wenn er weit unten ist, doch noch recht aggresiv werden kann.
Der Bass Enhancer hingegen ist zu krass. Da muss man sich Sorgen um die PA machen :D Ich lass ihn eigentlich immer aus. Der Druck reicht auch so schon vollkomen aus.
Der Tuner ist extrem genau, ohne zu nervös zu werden. Auch in hellen Umgebungen ist er problemlos zu sehen.
Die beleuchteten Ringe um die Potis sind jedoch recht grell. Die Beschriftung ist dann nicht mehr sichtbar. Zugegebenermaßen weiß man aber auch nach ein paar Monaten, wo was liegt.
Da ich ja aktive 5-Saiter spiele: Die B-Saite kommt druckvoll rüber, ohne direkt zu zerren. Das konnte der alte Trace nicht so gut :)
Bedienung:
Die Bedienung ist intuitiv und einfach. Hier gibt es nicht viel zu beschreiben. 5 Sterne deshalb nicht, weil die Beleuchtung die Beschriftung überblendet. Ein halber Stern Abzug wäre hier angebrachter.
Fazit: Das Transit-B ist sauber verarbeitet, bietet mir den Klang, den ich brauche und will, aber genug Möglichkeiten, diesen auch zu ändern. Die Musikrichtungen, die ich oben beschrieben habe, können problemlos wiedergegeben werden. Der Sound ist genau richtig für mich, und das geringe Gewicht ist ein Lotteriegewinn. Zum Gig muss ich nur noch meinen Effekt-Koffer (Trace ist darin) und meinen Bass mitnehmen. Das erleichtert unheimlich viel. Ich bin begeistert.
Sorry für den Roman, aber ich hoffe, es hilft :)