Man dreht sich schon ein bisschen raus aus der Menge mit den Blast Beats.
Die Sounds sind gnarzig, chiptunig, ungehobelt low fi. Experimentell. Manchmal, aber nur ganz manchmal auch schön.
Es gibt 6 Drum- und 4 Synthvoices die über acht Reglergruppen geshaped werden. Für die Bassdrum sind 2 Reglerguppen vorgesehen.
Die Synthstimmen werden über vier Reglerguppen, jede einen Operator darstellend, entwickelt.
Es gibt natürlich Kit-Presets, aber der Spaß beginnt, wenn man sich selbst einen Kit erstellt (was man Anfangs sowieso immer macht, bis die Kits der Maschine endlich den Klang ihres "Meisters" repräsentieren), also eine fette Bassdrum baut oder eine zarte Cymbal. Oder einen glasklaren FM-Synthsound und dann wieder einen verkratzen Bass.
Nebenbei lernt man die Yamaha FM-Synthese kennen, also das Zusammenspiel der Operatoren in einem Algorithmus, denn in den Blast Beats arbeitet ein Yamaha-Chip.
Der Sequenzer kann 4 Takte, lässt sich aber über Patternchaining leicht verlängern; der Sequenzer loopt.
Reglerbewegungen lassen sich aufzeichnen; auch die "Tricks", also Ratcheting und Bend. Probability bringt noch mehr Bewegung.
Gewünscht hätte ich mir, dass die einzelnen Instrumentspuren unterschiedlich lange sein können. Das gäbe gute Polymetrie.
Ich bin noch am Tieftauchen. Sitze mit der Kiste auf der Couch zum trainieren, um mich für den Live-Einsatz mit den Blast Beats geschmeidig zu machen. Mit Chaining und Songmode kann man eine gute Zeit auf der Bühne haben.
Über die 4 zuweisbaren Ausgänge werde ich die Instrumente der Blast Beats über Effekte laufen lassen (solche haben sie nicht), also z.B. Delay, Phaser, Pitchshifter; keine Bitcrusher oder Granulatoren, denn das können die Blast Beast selbst.
Wo ich noch schwimme, das sind die einfachsten Sachen, das ist das Speichern der Pattern und der Kits (die Speicherlogik hab ich noch nicht verstanden), oder das Löschen von Ungewolltem. Dabei gibt es ja einen Preview-Mode. Hab schon wieder vergessen, wie der geht.
Aber ich bin ja noch am Anfang, die Blast Beats sind gerade drei Wochen hier. Es gilt: auf jeden Fall - Handbuch immer dabei haben!
Und hier ein Wermutstropfen: am Handbuch könnte, nein, muß noch gearbeitet werden. Beispiel: die aktuelle Version hat vergessen, wie man Taktlängen einstellt. In der Vorversion war das noch beschrieben.
Ansonsten freue ich mich schon, wenn die Blast Beats endlich "under my thumb" sind. Und auf die Updates, denn Twisted Electrons sind immer in Bewegung.