So ein teures Interface und kein einziger Midi-Port! Und der Blockflötenhalter fehlt auch, schluchz... Spass beiseite, Sound passt, Bedienung ist weitgehend intuitiv, Effekte können sich auf 6 DSPs verteilen, das Apollo x8p blinkt durch sein durchlöchertes Gehäuse lustig vor sich hin und scheint auch zu funktionieren.
Das war nicht immer so. Bevor die kaufentscheidenden acht Mikrofoneingänge auch wirklich zur Verfügung standen, gab es jede Menge Stress. Ich kürze mal ab: Die Thunderbolt-3-Audiointerfaces von Universal Audio sind wählerisch, was die Verkabelung angeht. Kein Kabel dabei, Käufer macht sich selbst auf Kabelsuche. Neues Kabel 2 m Länge ohne Apfel, und schon gibt es die wunderlichsten Phänomene. Am Ende kurz entschlossen teure Thunderbolt-3-Kabel von Apple bestellt, die es jetzt einfach tun, fertig.
Vorher diverse Dramen: Regler, die nicht funktionieren, seltsame Anzeigen am Gerät (external clock source in rot), das ganze x8p verhielt sich komisch. Problem sind offenbar vor allem die 2 m Kabellänge: Test mit kürzerem Nicht-Apple-Kabel für einzelnes Apollo, Phänomene alle wie weggeblasen. Aber Vorsicht mit mehreren Apollos: zusätzliches Twin X am iMac angestöpselt - hatte sich vorher, als einziges Interface am Rechner, über sein No-Name-Thunderbolt-3-Kabel nie beklagt: Im Verbund mit dem x8p riss es dann plötzlich reproduzierbar den ganzen Rechner in die Tiefe. Mit Apple-Kabeln gab es solche lästigen Probleme nicht mehr.
Das Audio MIDI Setup Programm von Mac OS zeigt 32 Eingänge und 34 Ausgänge. Die sind aber nicht alle gleichzeitig nutzbar, Bedienungsanleitung sagt: "16 x 22 simultaneous input/output channels". Die aktuelle Thomann-Beschreibung ("18 x 22 Thunderbolt 3 Audiointerface") spricht von 18 Eingängen, aber da hat sich offenbar jemand bei den Eingängen verzählt - die beiden HiZ-Eingänge sind nur alternativ zu den ersten beiden Line/Mic-Eingängen verwendbar.
Zwei Kopfhörerausgänge - praktisch.
UAD Console gegen Logic Pro - wer ist stärker? Das Gerät hört auf die DAW: Die Projekteinstellungen haben den Hut auf, was die Sample-Rate angeht. Divergierende Einstellung in der Console-Applikation wird von Logic - vorausgesetzt offen - sofort überschrieben, sowohl auf dem Gerät als auch in Console.
Konfiguration mit zwei Apollos: Wenn alles läuft, lassen sich Apollo Twin X und x8p, an verschiedenen Rechner-Ports angeschlossen, direkt als ein zusammengehöriges Interface in die DAW einbinden, schön. Die Monitorboxen hängen am besten am stärkeren x8p, in der Console-Software als erstes Interface eingerichtet, damit die Nummerierung der Eingänge stabil bleibt, wenn das Twin X mal abgeschaltet wird.
Warum x8p? Apple Computer favorisieren Thunderbolt 3, mit USB gab es erst kürzlich Audio-Probleme bei Rechnern, die mit dem T2-Chip ausgestattet sind. UAD-Effekte gibt es nicht ohne Universal-Audio-Hardware. Das Apollo x8p rauscht nicht und verhält sich auch sonst unauffällig. Kurz, wer ein Thunderbolt 3 Audiointerface mit acht hochwertigen Mikrofoneingängen sucht und den UAD-Effekten etwas abgewinnen kann, ist hier richtig.