Anstatt jedes Mal mit Vocalists mehrere Mics durchzuchecken, um das beste Match zu finden, dachte ich, ich probiere mal das Sphere LX als angepriesenen Alleskönner aus. Auf den ersten Blick ist es gleich eine ganze Kiste voller Mikrofone; beim ersten Durchtesten zeigen sich aber schnell 2 Dinge:
1. Für den Anwendungsbereich Gesang reduziert sich die potentielle Auswahl an Modelmics schnell auf eine Hand voll brauchbarer Favoriten.
2. Das LX klingt auch ohne Micmodeling wie ein solides Mikrofon.
Was will ich damit sagen? Die Modelmics sind natürlich nicht alle eine 10/10, aber es lässt sich schnell etwas finden, das nicht nur gut im Mix funktioniert, sondern auch richtig gut gefällt. Auch das Mikrofon ohne Modeling klingt super und lässt sich wunderbar nachträglich im Sound formen.
Highlight für mich ist aber etwas anderes, nämlich die Möglichkeit nachträglich Einfluss auf Richtcharakteristik und Nahbesprechungseffekt zu nehmen oder sogar den klanglichen Einfluss von z.B. Micscreens herauszurechnen. Die dadurch gewonnene Kontrolle über den Raumanteil und Frequenzgang ist einfach super.
All in all habe ich mit dem LX eine neue Wunderwaffe entdeckt. Am Anfang investiert man aber definitiv die eigentlich eingesparte Zeit (vom Aufbau und Vergleichhören mehrere Mikrofone) in das Vergleichhören von deutlich mehr Modelmikrofonen :D Mit dem Ermitteln von Favoriten und dem Einstellen von Presets ist das dann aber vorbei und erleichtert die Soundfindung enorm.