Universal Audio UAFX Max Preamp & Dual Comp.

Verarbeitung
- Im Vergleich zu den etwas teureren High End Pedalen von UA (z.B. Golden oder Starlight) sind die Potikappen und das Finish der Oberfläche etwas einfacher gehalten, aber dennoch auf Profi Niveau!
- Ebenso fehlt die Store Funktion völlig, sprich die UAFX Control App dient hier nur zur Steuerung des Sidechain Bassfilters - eigentlich schade ...
- Die Potis drehen seidenweich mit ausreichend "Grip" also dennoch alles Top und für die sprichwörtliche Ewigkeit gebaut!


Bedienung
- Downside: die Bedienung ist tatsächlich Geschmacksache und etwas gewöhnungsbedürftig - im Detail aber im Online-Manual gut beschrieben
- Upside: perfekte Wunschklänge sind schnell gefunden, so dass man die Möglichkeit, Presets zu laden nicht (immer) vermisst

Klang
Wie von UA erwartet, sind die klanglichen Qualitäten auf allerhöchstem Niveau, absolut kompromisslos, authentisch und schlicht genial. Der Klang an sich macht alle kleinen Mankos wieder wett.
Die Palette an Variationsmöglichkeiten entspricht den originalen Vorbildern und die Kombination von zwei unabhängigen Kompressoren nebst Preamp lässt keinerlei Wünsche offen. Das ganze dann noch in Stereo - hat damit praktisch eine Solitair-Stellung.

Fazit
Antesten :-), im Moment - Sept 2023 - noch besonders günstig zu haben. Aber Achtung - es besteht die "muss ich haben" Gefahr ;-)!!

Universal Audio ist ein Marktführer. Zwar ist ihre Hardware besser, als ihre Software (vor allem die Benutzeroberflächen), aber die Tonqualität der Plugins aus diesem Hause ist absolute Spitze. Die Idee lag nahe, so etwas DSP-basiert für Gitarristen (und Leute mit wenig Platz auf dem Tisch) herauszubringen. Der Preis ist ein tolles Angebot, zumal man zwei Kompressoren wahfrei in Reihe hat (und das auch noch Stereo!). Die oft bemängelte, reduzierte Benutzeroberfläche ist der Preis, den man bezahlt, wenn alles auf kleinem Raum realisiert wird. Die Tonqualität und Variabilität, wenn man zwei der meistbenutzten Kompressoren hinter eine Gitarre, einen Synth oder ein Mikrofon hängen kann - sind immer und überall einsetzbar. Man muß aber nach seinen Ohren gehen, statt Presets zu laden oder VU-Meter zu beobachten. Das ist für vorwiegend fußschaltende (und Komplexitäts-herausgeforderte) Gitarristen natürlich bitter - aber Pedals sind längst ein Synthhead- und Soundtüftler-Sammelobjekt geworden und schon lange nicht mehr den eitlen Klampfern und Zupfern der Saiten-betonten Mimosen unter den Musikern vorbehalten. Eines der unentbehrlichsten Pedale seit Bremse und Kupplung.

UA hat tolle Ideen, aber die Umsetzung verstehe ich nicht. Ein extrem vielseitiger und hochwertiger Compressor digital ausgeführt, aber kein Midi? Ja, es ist in der Beschreibung genannt, allerdings macht das Fehlen bei einem digitalen Gerät deshalb noch lange keinen Sinn! Digital, aber keine Möglichkeit, Reglereinstellungen abzulesen wenn man von Comp 1 zu Comp 2 umschaltet (andere wie Strymon machen das mit roten LEDs, die kurz aufleuchten, wenn man die Regler dreht und an die ursprüngliche Einstellung kommt)? Ein massiver Lautstärkesprung wenn man zwischen den Comp-Typen wechselt (mein Gerät hat in der Mittelstellung fast 0 Lautstärke gehabt und ich musste erstmal nachregeln)? Mir fehlt hier ebenso ein Tonregler (auch in der app nur ein Schalter mit zwei Alternativeinstellungen) und ein parallel-compressing. Nicht falsch verstehen, für mache Anwendungen und manche Anwender ein tolles Gerät, aber ich versteh's nicht. Es ist das zweite UA-Gerät, bei dem mir das User Interface nicht intuitiv genug ist. Wirklich schade, aber wenn man den Erfolg der Geräte sieht, scheint es wahrscheinlich an mir zu liegen.

Eines meiner lieblings FX Pedale und definitiv ein Keeper. Ich verwende das Pedal als Master FX in meinem Studio Signalkette. Das Gerät ersetzt teure Rack-Kompressor mit Bravour. Klanglich macht es genau das, was man sich von einem Kompressor erwartet und zwar sehr clean und auch flexibel einstellbar. Die gegebenen Parameter erlauben ein dezentes komprimieren am Master oder nach bedarf auch drastischere Kreative Eingriffe. Solange man sich nicht mit der App herumscheren muss, ist das Pedal also zu 100% zu empfehlen. Ich verwende Windows 11 bzw. Android und schaffe es einfach nicht, meine Geräte mit dem Ding zu verbinden. Selbst nach langen Support Chats von UA, funktioniert die Verbindung bei allen meinen UAFX Pedalen nicht. Wahrscheinlich ein Einzelfall aber naja. Für mich Gottseidank nicht so wichtig. 10/10 Punkten wenn es ausschließlich um die Hadware geht.

Ich finde das Gerät erstmal super, klingt mega und alle Parameter machen Sinn und diesbezüglich vermisse ich auch nichts. Schön dass man mit dem Preamp das Signal anzerren kann, allerdings packt der "Zerr-algorythmus" bei höheren Linesignalen doch schon sehr schlagartig zu, auch wenn die Kiste ansonsten mit Linepegeln gut zurechtkommt. Da würde ich mir ein smootheres Überblenden wünschen so dass ich die Summe auch nur einen Hauch anfetten kann. Ich teste den Compressor gerade als Summenkompressor für mein Livesetup und habe ihn in meinem Xone96 im Masterinsert, was bisher gut funktioniert. Wirklich doof finde ich dass es echt schwierig ist beide Kompressoren in Serie gut aufeinander abzustimmen, da man beim umschalten jedesmal wieder die vorherige EInstellung wiederherstellen muss ohne zu sehen wo diese genau war...wer kein fotografisches Gedächtnis hat wird hier mit heftigen Parametersprüngen zu kämpfen haben, was auch zu unangenhmen Pegel-Sprüngen führen kann. Also ist es eigentlich unmöglich das Ding während des Livebetriebs einzustellen, zumindest nicht wenn man gerne beide Einheiten parallel oder seriell nutzen will, Speicherplätze gibt es auch keine. Das ist wirklich nicht gut durchdacht! Aber wenn man erstmal eine gute Einstellung gefunden hat merkt man beim A-B Vergleich dass das DIng richtig Druck macht und das auf eine sehr angenehme schmeichelnde Weise. Ob es für das Ende meines Live-Signalflusses das richtige Gerät ist, weiss ich allerdings noch nicht...

Habe ihn gegen meinen DBX160A eingetauscht, beste Entscheidung, eins zu eins, tat also nicht weh.
Für den Preis gibt es glaube ich nichts besseres, flexibleres und kleineres, geiles Teil.
Der DBX ist ein Monogerät, dieses Pedal kann beides und nimmt deutlich weniger Platz in Anspruch, stereo oder Mono bzw. zwei mal Mono in Reihe oder jeweils für sich. Es ist wirklich sehr flexibel einsetzbar, fast alles kann irgendwie getauscht und neu angeordnet werden, per App.
Der DBX war auch ein krasser Bassfresser, dass kann ich hier nicht wirklich beobachten, top.
Man hört die charakteristischen Unterschiede der Kompressoren sehr gut finde ich.
Den Preamp nutze ich nicht oft, zerrt mir zu stakt, hat aber auch seinen kreativen Nutzen.
Die Bedienung könnte etwas besser sein, eine richtige Pegelanzeige wäre schön.
Das muss man den DBX wirklich lassen, Ablesbarkeit und der logische Aufbau sind für mich ungeschlagen.
Alles geht anscheinend nicht…
Also, ob in der Aufnahme oder in der Summe, geiles Gerät.
Wäre besser für Euch das Teil mal zu testen, ich sage ja nur.