Der Blofeld ist ein virtuell analoger Synthesizer. Das heißt, in ihm werkelt nur ein, für heutige Verhätnisse winziger DSP-Chip (von Freescale, vorm. Motorola), der alleine für die komplette Klangerzeugung und -bearbeitung zuständig ist. Weiters befindet sich noch ein USB-Chip und ein DA-Wandler drin. Von der elektronischen Seite ist die Waldorf-Konstruktion also nicht unbedingt aufregend, zumal schaltungstechnisch sehr minimalistisch ausgeführt. Durch mögliche Umbauten kann man noch recht viel verstecktes Klangpotential aus der Kiste holen.
Der Kopfhörerausgang, welcher z.B. im Liveeinsatz sehr praktisch ist, rauscht stark.
Nun, wie verhält sich der Blofeld im Betrieb. Ich setze die letzte verfügbare Firmware ein, also 1.13. Einen riesigen negativ-Punkt hat sich Waldorf für die Programmierung des User-Interfaces verdient. Steuere ich den Blofeld ununterbrochen an (z.B aus Ableton Live heraus), dann reagieren die Bedienelemente am Blofeld mitunter nur stark verzögert bzw. oft auch gar nicht. Es ist auch schon vorgekommen, dass der Blofeld einfach abstürzt. Dieses Verhalten ist mir besonders im Multi-Modus aufgefallen, welcher ansonst genial ist (16 verschiedene Synth-Sounds gleichzeitig!). Zum Klang selber braucht man glaube ich nicht viel sagen, zumal es mein erster HW-Synth ist und ich keine Vergleiche zu Virus u. Co. anstellen kann.
Fazit: Wenn Waldorf die Software-fehler weiterhin konsequent ausmerzt gibt es an dem kleinen Ding nichts mehr zu kritisieren, vorerst erscheint mir aber die Firmware sehr unausgereift.
Nachtrag 2011: Der Blofeld ist nun tot, hatte sich mitten im Live-Betrieb mit der Meldung "DSP-Error" verabschiedet. Kann ich nach den ganzen Software-Problemen leider nicht mehr empfehlen.