Drei völlig unabhängige Oszillatoren aus fünf Welten (Wavetable,
Virtual Analog, Sampling/Granular Sampling, Resonator und Kernels) ermöglichen Sounds, die ich so noch nicht gehört habe. Ideal für komplexe Klanggebilde, die sich umfangreich in alle Richtungen formen lassen. Ich verwende ihn bevorzugt für Pads/Drones. Besonders gelungen finde ich das Zusammenspiel von Touchscreen und "echten" Drehreglern. Die Haptik ist perfekt: Nichts wackelt, nichts ist schief (von wegen schiefe Schlitze unter den Tastern, wie man manchmal liest), die Potis haben einen angenehmen Drehwiderstand. Der Touchscreen ist nicht ganz so reaktionsfreudig wie ein iPad, dennoch gut und sicher zu bedienen. Die Gesamt-Qualität ist herausragend, fast schon unheimlich solide und für die Ewigkeit gebaut. In den Klanglandschaften verliert man sich sehr schnell. Für meine Synths (Moog Matriarch, Nord Wave2, Nord Stage 3, Korg OPsix) und mein Hauptinstrument (Kawai MP11SE) die ideale Ergänzung. Alleine die Wavetablesynthese wäre es wert, den Iridium zu kaufen. Schade ist, dass es für die Effekteinheit keine eigenen Hardwareregler onboard gibt; Effekte muss man immer über den Touchscreen regeln, oder man weist einen externen Midicontroller zu, was sehr einfach geht. Externe Keyboards finden direkt über USB oder MIDI Anschluss; ich habe auch ein iPad als Controller direkt angeschlossen, das funktioniert prima. Das Tastenfeld am IRIDIUM hat Charme, viele Funktionen und ist nützlicher, als es in vielen Testberichten steht. Natürlich wäre es schön gewesen, den Platz für noch mehr Regler (z.B. für Effektsteuerung) zu nutzen; aber so wie es ist, ist es auch gut. Der Preisunterschied zum Quantum ist erheblich; dafür klingt er genauso gut, hat 16 statt 8 Stimmen und verfügt über komplett digitale Filter. Das tut meiner Meinung nach keinen Abbruch; ich bezweifle, dass man den Unterschied wirklich deutlich hören kann. Für den aufgerufenen Preis bekommt man ein tolles Stück Hardware, das gut aussieht und noch viel besser klingt. Starkes Teil - made in Germany! Nachdem ich nun mehr als 30 Jahre live unterwegs war, setzte ich meine Keyboards nur noch im Studio ein. Ich würde aber sagen, dass der Iridium durchaus roadtauglich ist und sich gut auf der Bühne steuern lassen müsste. Insgesamt gebe ich eine glasklare Empfehlung für den Iridium ab: Man kann ihn auch schön nach der Studioarbeit noch mit auf das Wohnzimmersofa nehmen und weiter seinen Klangforschungen nachgehen.....ich bin begeistert!